Untersuchung Astrazeneca-Impfstoff ist laut Studie sicher und wirksam

Cambridge/London · Der Impfstoff von Astrazeneca ist in den USA, Chile und Peru erneut untersucht und als „sicher und wirksam“ eingestuft worden. Das wissen wir bisher über das Vakzin.

Astrazeneca-Impfstoff ist laut Studie sicher und wirksam
Foto: dpa/Soeren Stache

Studie: Kein erhöhtes Thromboserisiko

Eine neue Untersuchung hat nach Angaben von Astrazeneca kein erhöhtes Thromboserisiko durch den Impfstoff ergeben. Das Unternehmen teilte am Montag mit, eine unabhängige Expertengruppe habe keine Sicherheitsbedenken erhoben. Auch die konkrete Suche nach Blutgerinnseln im Gehirn, sogenannten Sinusthrombosen, habe keinen Treffer ergeben.

Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, hatten das Präparat zuletzt ausgesetzt, weil in wenigen Fällen nach der Impfung Thrombosen, also Blutgerinnsel, in Hirnvenen aufgetreten waren. In Deutschland kann das Mittel mittlerweile wieder gespritzt werden.

Astrazeneca wirkt bei Menschen über 65 Jahren

Die Phase-III-Studie mit etwa 32 500 Probanden in den USA, Chile und Peru habe zudem die hohe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs bestätigt, betonte das britisch-schwedische Unternehmen. So schütze das Vakzin mit einer Wirksamkeit von 79 Prozent vor Covid-19, bei Menschen ab 65 Jahren liege dieser Wert sogar bei 80 Prozent. Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden einer geimpften Gruppe 80 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. Die Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe liege sogar bei 100 Prozent, teilte Astrazeneca mit.

Der Impfstoff namens AZD1222 wurde von Astrazeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird seit Januar in Großbritannien in großem Stil eingesetzt. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sprach von „weiteren guten Nachrichten“. „Die Ergebnisse einer US-Untersuchung des Oxford/Astrazeneca-Vakzins beweisen deutlich, dass der Impfstoff sowohl sicher als auch höchst effektiv ist“, twitterte Hancock. Das Unternehmen kündigte an, bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung zu beantragen.

Vertrauen in das Vakzin von Astrazeneca ist gesunken

Nach den Turbulenzen um den Corona-Impfstoff von Astrazeneca ist das Vertrauen in das Vakzin in mehreren europäischen Ländern deutlich gesunken. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des britischen Instituts Yougov hält eine Mehrheit der Menschen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien den Impfstoff für unsicher. Demnach erhöhte sich der Anteil der Deutschen, die dem Astrazeneca-Präparat misstrauen, innerhalb eines Monats um 15 Prozentpunkte auf 55 Prozent. Nur 32 Prozent der Bundesbürger stuften ihn als sicher ein. In Frankreich waren 61 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Astrazeneca-Impfstoff nicht sicher sei. Besonders deutlich stieg das Misstrauen in Spanien und Italien, wo der Anteil derjenigen, die das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers als unsicher bezeichneten, um jeweils 27 Prozentpunkte zunahm. In beiden Ländern sind jeweils weniger als 40 Prozent der Befragten von der Sicherheit des Impfstoffs überzeugt.

Das Vertrauen in die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna blieb laut Yougov derweil konstant. An der Umfrage nahmen vom 12. bis 18. März rund 2000 Deutsche, fast 1700 Briten und jeweils rund tausend Bürger aus anderen EU-Ländern teil.

(dpa)
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