Drei Impfstoffe eingelagert NRW hat zu viel Corona-Impfstoff übrig - ein Teil geht zurück an den Bund

Im Zentrallager des Landes NRW liegen rund 300.000 Dosen Corona-Impfstoff, die nicht gebraucht werden. Ein Teil davon soll jetzt an den Bund zurückgeschickt werden.

 Im NRW-Zentrallager bleibt zu viel Corona-Impfstoff ungenutzt.

Im NRW-Zentrallager bleibt zu viel Corona-Impfstoff ungenutzt.

Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Wegen der niedrigen Nachfrage nach Corona-Impfstoff ist im Zentrallager des Landes Nordrhein-Westfalen ein Bestand von deutlich mehr als 300 000 Dosen entstanden. Größter Posten sind dabei 149 550 Impfdosen des Herstellers Novavax, wie das NRW-Gesundheitsministerium am Mittwoch auf Anfrage der dpa mitteilte. Außerdem befinden sich den Angaben zufolge aktuell 137 700 Impfdosen des Herstellers Moderna und 27 960 Dosen des Herstellers Biontech im Zentrallager. Voraussichtlich in der kommenden Woche werde der Großteil des Moderna-Impfstoffes an den Bund zurückgeführt.

Diese Zahlen beziehen sich nur auf den Vorrat des Landes NRW. Die Impfstoff-Bestände in den Kreisen und kreisfreien Städten seien dem NRW-Gesundheitsministerium nicht bekannt, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums. Die kommunalen Impfstellen sowie die Arztpraxen werden in der Regel mit Corona-Impfstoff direkt über das Verteilsystem des Bundes versorgt. Im Fall von Novavax liefen alle Impfstoffmengen zunächst über das Landeslager, das ansonsten eine Notfallreserve zur Überbrückung möglicher Engpässe vorhalten soll.

Im Zentrallager des Landes NRW sind nach Auskunft des Ministeriums im laufenden Jahr 1230 Corona-Impfdosen des Herstellers Biontech nach dem Haltbarkeitsdatum verfallen. Aktuell seien keine Impfdosen von einem akuten Verfall bedroht. Bis auf zurückbleibende 2000 Dosen werde der Moderna-Impfstoff an den Bund zurückgeführt, damit die Dosen anderweitig genutzt werden könnten. Darüber habe der Bund als Eigentümer der Impfstoffe zu entscheiden. Der Großteil der im Zentrallager vorhandenen Dosen von Moderna laufe Mitte Juli ab.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres war das Problem entstanden, dass Impfstoff nicht rechtzeitig in absehbarer Zeit verbraucht werden konnte. Damals ging es sogar um insgesamt mehr als eine Million Dosen der Hersteller Astrazeneca sowie Johnson & Johnson, die aus dem Landeslager NRW zur Rückführung an den Bund angemeldet wurden. Es gab eine Rückholaktion des Bundes. Das Landeslager war damals nicht nur für eine Notfallreserve da, sondern auch der Umschlagplatz für die Belieferung der Arztpraxen und Impfzentren mit Corona-Impfstoff.

(dpa)
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