Wuppertaler Trend: CDU büßt ihre Gewinne ein, SPD liegt vorn

Wuppertal. Vielleicht kommen sie etwas zu gut weg, die Grünen. 18 Prozent sind für den Politik-Professor Hans J. Lietzmann von der Bergischen Universität sicher zu hoch gegriffen.

Aber der Trend ist für ihn eindeutig. Die Grünen werden nach der Prognose der Bergischen Universität und der Westdeutschen Zeitung aus Wuppertaler Sicht - neben den Linken - die Gewinner der Landtagswahl sein. Der große Verlierer heißt nach der Trend-Umfrage CDU. Die Regierungspartei büßt ihre Gewinne aus dem Erdrutschsieg 2005 wieder ein. Damals knackte sie in Wuppertal die 40-Prozent-Marke.

Von dem Stimmenverlust profitiert aber nicht die SPD. Auch für sie errechneten die Politologen Einbußen. "Maximal kann sie ihr Ergebnis vom letzten Mal halten", sagt Projektleiter Volker Mittendorf. Immerhin: Nach der Prognose wird die SPD stärkste Partei. Lietzmann geht aber davon aus, dass das Wählerpotenzial der Sozialdemokraten damit noch nicht ausgeschöpft ist, die SPD also ein Mobilisierungsproblem haben könnte. Die Stammwähler an die Wahlurne zu bekommen, ist ohnehin der Knackpunkt dieser Wahl. "Dies spielt eine viel wichtigere Rolle als die Kandidaten", meint Mittendorf.

Die FDP - in Düsseldorf Partner in der Regierungskoalition - kommt nach der Wuppertaler Umfrage auf 9 Prozent gegenüber 6,7 Prozent vor fünf Jahren. Mittendorf hält es aber für wahrscheinlich, dass die Liberalen ebenfalls etwas zu hoch angesetzt sind. Er rechnet damit, dass die FDP ihre Stärke halten kann oder leichte Verluste zu beklagen haben wird.

Klar im neuen Landtag vertreten sein wird wohl die Linke, die in Wuppertal acht Prozent der Stimmen holt. Für Lietzmann und Mittendorf muss das Ergebnis nicht repräsentativ für den Landestrend sein. "Es ist aber typisch für Großstädte, in denen die Grünen traditionell besser abschneiden als auf dem Land", erklärt Mittendorf.

Die Politologen fragten die Wuppertaler auch nach den wichtigen politischen Themen. Ganz vorne landete da die Schulpolitik vor den Themen Arbeitslosigkeit und - erwartungsgemäß - die Gemeindefinanzierung.

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