Weniger Markt in der Markthalle

In der Markthalle am Arrenberg stehen Umwälzungen an. Das neue Konzept heißt: weniger Markt, mehr Gastronomie.

<strong>Wuppertal. Die erste und einzige Markthalle Wuppertals am Arrenberg ist mehr als ein zusätzliches Einkaufsangebot. Sie ist ein stadtentwicklungspolitischer Hoffnungsträger. Als der Investor der Arrenbergschen Höfe, Bodo Küpper, im November vergangenen Jahres die Markthalle im Problem-Stadtteil Arrenberg eröffnete, da sah er in dem Einkaufs-Flecken das Signal für einen Aufbruch am Arrenberg. Die Markthalle soll Begegnungsstätte und Marktplatz mit mediterranem Flair sein und so dazu beitragen, den Stadtteil attraktiver zu machen. Das Angebot zumindest versprach Internationales. Vom Gemüsehändler bis zur Sushi-Bar war und ist die Markthalle zumindest anders als andere Einkaufsangebote. Der Sushi-Händler ist allerdings inzwischen verschwunden, andere werden nach WZ-Informationen Mitte Juni folgen. Die Rechnung Küppers ist zumindest mit einigen der derzeitigen Pächter nicht aufgegangen. Gerüchten, dass die Halle ganz schließen wird, widerspricht Küpper aber energisch. Er spricht lieber von einer "Strategiepause". In dieser Pause will der Investor das Konzept vom Kopf auf die Füße stellen. Was am Ende dabei herauskommt, kann der Investor noch nicht sagen. Fest steht aber schon: Das gastronomische Angebot soll ausgebaut, das klassische Marktangebot zurückgefahren werden. Unter den Betreibern der Marktstände hat dies für erhebliche Verunsicherung gesorgt. Rosi Daheim verkauft Wurst- und Fleischwaren und ist eigentlich zufrieden mit dem Geschäft, aber wie es weitergehen wird, weiß sie nicht. Eine Kündigung hat sie noch nicht erhalten.

Nicht zufrieden mit dem Angebot ist hingegen Bodo Küpper. Er vermisst Professionalität. Ohne einzelne Pächter direkt zu nennen, sieht er deutliche Defizite, sich so positionieren, "dass sie sich vom bestehenden Angebot abheben". Das Problem scheint zumindest das Bistro von Proviel nicht zu haben. Zum Frühstück und Mittagessen kommen die Menschen wohl lieber als zum Einkaufen, jedenfalls gehen in dem Bistro rund 120 Essen am Tag über den Tresen. Auch Paulo Frisella von der Espressobar nebenan freut sich über gute Geschäfte, denkt aber auch, dass andere Stände nicht so gut laufen.

So weiß auch Blumenverkäuferin Lina Holobordko nicht, wie ihr geschieht, schließlich sei sie eigens für den Stand in der Markthalle eingestellt worden. Küpper sieht für die Markthalle gleichwohl eine große Zukunft. Er bekenne sich zum Arrenberg und zur Markthalle: "Sie bleibt, wenn auch mit neuem Konzept."

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