Videokunst: So sexy tanzen Pandabären in Barmen

Ausstellung: Mit der sehenswerten Präsentation „Je suis une Bombe“ setzt die Kunsthalle Barmen wieder neue Akzente und erinnert an eine große Wuppertaler Tradition.

Wuppertal. Den Pandabären kannten wir bislang als trägen Eukalyptusfresser mit Kuschelfaktor. Wie ein besonderes Exemplar seiner Gattung sich als Tabledancer präsentiert, sich im Discolicht sexy reckt und streckt, zeigt "Je suis une Bombe”. Die Kunsthalle Barmen zeigt junge Videokunst und einer der fünf sehenswerten Beiträge ist der tierische Clip der Schweizerin Elodie Pong, der auch gleichzeitig als Namensgeber fungiert.

"Der erste Teil dieses Sechsminüters ist der Unterhaltsamste der ganzen Ausstellung”, findet Herbert Pogt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Von der Heydt-Museums, der die Ausstellung kuratiert hat. "Endlich ist Videokunst wieder ein Thema”, freut er sich über den Mut von Museums-Chef Gerhardt Finckh, der nach der Graffiti-Show "Street Art” jetzt mit "Je suis ...” einen weiteren Akzent setzt, den man bislang nur von Häusern wie dem ZKM (Karlsruhe) oder K21 (Düsseldorf) kannte.

Dabei steht die Wiege der Video-Kunst in Wuppertal. Zur Erinnerung: Anno 1963 zeigte die legendäre Galerie Parnass eine entsprechende Arbeit von Nam June Paik. Die Nachfolger dieser urtümlichen Kunst sind in der Kunsthalle Barmen fünf Frauen. Wer alle Filme, die als Loops in fünf Räumen eingespielt werden, anschauen möchte, braucht gestoppte 62 Minuten. "Übergreifend haben alle Beiträge mit dem Thema Frau zu tun”, lautet nach Pogt der kleinste gemeinsame Nenner.

Vor allem unter Jugendlichen hoffen die Macher gute Resonanz zu erzielen. Was Videokunst ist, will die Ausstellung nicht beantworten, sondern zum Sehen und Entdecken einladen. "Auch Langeweile gehört zum Medium. Denn dann muss man anfangen, selbst nachzudenken.”

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