Bahnhöfe: Bürger schuld am Dreck?

Debatte im Betriebshof der Wuppertaler Stadtwerke kocht die Emotionen hoch. Anlass: ein Sachstandbericht zur Sauberkeit der Bahnhöfe.

Wuppertal. Die Debatte im Betriebshof der Wuppertaler Stadtwerke verlief sehr gereizt und Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer schlug nicht eben den guten Ton an. "Es wird von Wuppertaler Bürgern ein unglaublicher Dreck verursacht", entfuhr es ihm mit voller Wucht. Dabei hatte ihn der Verkehrsausschuss lediglich um einen Sachstandbericht zur Sauberkeit der Bahnhöfe gebeten.

Seelmeyers Stimmlage entsprach der Kampfhaltung, mit der sein Kollege Udo Kampschulte im Januar auf Fragen der WZ reagiert hatte. Damals erging in einer Gegenüberstellung zwischen der Schwebebahnstation Zoo und dem S-Bahnhof Zoologischer Garten ein deutliches Warnsignal an die Bahn AG, die diese und andere Wuppertaler Stationen erkennbar vernachlässigt. Die Stadt aber habe auch ihren Teil der Verantwortung zu tragen, erwiderte Kampschulte.

Anfang April erschienen Vertreter der Bahn auf Einladung der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld West zu einem Ortstermin. Als die BV ihre Bereitschaft signalisierte, sich am finanziellen Aufwand zu beteiligen, kam es zu einer Einigung (die WZ berichtete). Seelmeyer bestätigte nun vor dem Verkehrsausschuss, dass der Bahnhof Zoo in die Liste der Renovierungsobjekte aufgenommen sei. Zum NRW-Tag Ende August 2008 soll die Umgestaltung abgeschlossen sein.

Um die Kooperation zwischen Bahn und Stadt künftig zu verbessern und mehr Kontrolle über die Infrastruktur im bergischen Zugverkehr zu gewinnen, soll im kommenden Sommer ein dreiköpfiges Bahnteam Wuppertal unter Leitung von Johannes Sczygiol seinen Dienst antreten.

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