Streit um ungelegte Eier: Biostall-Pläne sorgen für Ärger

Eine Bürgerinitiative protestiert gegen die neue Anlage und hat schon 2670 Unterschriften gegen den Bau gesammelt.

Wuppertal. "Wer die Fassung bewahrt, meistert auch schwierige Situationen." Das Sprichwort aus dem Volksmund hängt im Büro von Richard Hennenberg (61), König von gut 20000 Hennen an der Nordrather Straße. Hennenberg hat Mühe, die Fassung zu bewahren. Er ist gemeinsam mit Sohn Andreas Besitzer des größten Bio-Legehennenstalls in NRW in Neviges. Nun will er expandieren und nahe der Nordrather Straße einen weiteren Biostall am Fettenberger Weg in Wuppertal errichten. In wenigen Wochen sollten die Bauarbeiten für den 2500 Quadratmeter großen Bio-Stall für weitere 24000 Legehennen beginnen. Doch so weit ist es noch nicht.

Landschaftsschutzgebiet und Freizeitqualität gefährdet?

Die Bürgerinitiative Landschaftsschutzgebiet Fettenberg-Deilbachtal protestiert gegen die neue Anlage und hat schon 2670 Unterschriften gegen den Bau gesammelt. Aus ihrer Sicht geht es um Massentierhaltung, die das Landschaftsschutzgebiet und die Freizeitqualität in dem Bereich gefährden würde. Gestank und eine sommerliche Fliegenplage werden befürchtet, außerdem sei der Fettenberger Weg viel zu eng und für den Lkw-Verkehr, den der neue Stall bringen werde, nicht geeignet, sagt Petra Scherbel, Sprecherin der Initiative.

Gefahr durch Vogelgrippe, verunreinigtes Grundwasser, Überdüngung des Bodens durch Hühnerkot - die Liste der Bedenken ist groß. Für Züchter Hennenberg sind sie nicht nachzuvollziehen. Schließlich kann er die Zertifikate "Biopark" und "Imo Control" in Konstanz vorweisen. "Diese Zertifikate hat keiner der Biobauern in der Umgebung", sagt er.

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