Handball-Camp: Heiners Helden auf der Spur

Im Handball-Camp von TG und WSW feilen 56 Kinder an ihrer Wurftechnik.

Cronenberg. Jessica läuft los, vier Schritte nach vorne, um das aufgestellte Hütchen herum. Ihre Mannschaftskollegin passt ihr den grün-orangenen Ball zu, Jessica fängt sicher, läuft dribbelnd weiter. Plötzlich versperrt ihr Lisa-Marie den Weg. Tänzelt vor der 11-Jährigen herum, fuchtelt mit den Armen - der Ball ist weg. "Das war gut! Jetzt tauschen wir die Positionen, die anderen rücken nach", ruft Trainer Norbert Gregorz.

Im Ferien-Handball-Camp der Cornenberger Turngemeinde (TG) und der Wuppertaler Stadtwerke haben Norbert Gregorz und seine Kollegen alles fest im Griff. In zwei Hallen wuseln 56Kinder zwischen sieben und 14 Jahren umher. Üben Torwürfe, laufen um Hütchen, passen sich die Bälle zu.

Gleichzeitig laufen, dribbeln, den Gegner nicht aus den Augen verlieren und versuchen, dass sich bei all’ dem nicht die Beine verknoten - das ist gar nicht so einfach. Jessica und Lisa-Marie versuchen, der Sache Herr zu werden, indem sie dribbelnd durch einen Slalom-Parcours laufen. Und es klappt erstaunlich gut, der Ball rollt nicht weg.

"Wir wollen versuchen, die Kinder hier im Camp koordinativ-motorisch gut auszubilden", erklärt Gregorz. Der ehemaligen Bundesligaspieler ist seit drei Monaten Trainier bei der Cronenberger TG. Nicht die Ausbildung von Profis, sondern der Ferienspaß steht im Vordergrund. Dafür legt der Ex-Profi schonmal den Handball zur Seite und greift zur Turnmatte. "Handball ist eine komplexe Sportart. Schnelligkeit ist gefragt, aber auch turnerisches Geschick", sagt er.

Seit fünf Jahren bietet die TG das Feriencamp an. Immer ist die Nachfrage groß. Die Zeiten, in denen Handballer Nachwuchssorgen plagten, sind vorbei. "Dazu hat auch die Weltmeisterschaft beigetragen", erinnert Jungenspielwart Christian Lüdorf an die Popularität der "Wintermärchen"-Helden um Bundestrainer Heiner Brand. Zudem ist der Verein sowohl auf den Breiten- als auch auf den Spitzensport ausgerichtet. Das zieht viele Kinder an. Nicht zuletzt, weil der Verein sich regelmäßig in den Schulen vorstellt.

Durch solch’ eine Sportstunde ist auch Lisa-Marie vor über zwei Jahren zum Handball gekommen. "Ich wollte immer was mit Bällen machen. Fußball fand ich aber doof", erzählt sie. Ähnlich erging es auch Jessica, die seit neun Monaten dabei ist. Der Spaß steht bei ihnen im Vordergrund, Profis wollen sie nicht werden. "Obwohl, man kann ja nie wissen...", sagt Jessica schmunzelnd.

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