Wuppertal Reformierte Gemeindestift: Renovierte Orgel eingeweiht

Nach langer Zeit kann das Instrument wieder genutzt werden.

Wuppertal: Reformierte Gemeindestift: Renovierte Orgel eingeweiht
Foto: Stefan Fries

Blankstraße. Freudig sitzen die Senioren und genießen die Orgelmusik. Das Reformierte Gemeindestift weihte am Dienstag seine renovierte Orgel ein. Jahrelang stand sie unspielbar in der Ecke. Dank des Engagements von Kirchenmusikdirektor Heinz Rudolf Meier ist sie nun wieder einsatzbereit. „Es ist uns wichtig, dass wir die Orgel wieder im Gottesdienst spielen lassen können“, freut sich Monika Hohaus, Leiterin des Gemeindestifts.

Meier kennt das Instrument noch aus seinen Zeiten als Leiter der Wuppertaler Kurrende. Regelmäßig trat er damals mit dem Chor im Altenheim auf. Ursprünglich stammt das Instrument aus der Kirche an der Kyffhäuser Straße. Als diese geschlossen wurde, erbte das Reformierte Gemeindestift die Orgel. Im Kirchsaal im ersten Stock fand sie ihren Platz und wurde gerne bei den Gottesdiensten genutzt. Diese spielen in dem kirchlich geprägten Haus, zu deren Bewohnern auch etliche ehemalige Pfarrer gehören, eine große Rolle.

Doch dann wurde das Seniorenheim umgebaut und der Kirchsaal zum Speisesaal. „Da stand die Orgel dann rum und störte eigentlich nur“, erzählt Heinz Rudolf Meier. Spielbar war sie damals nicht mehr. „Im Gottesdienst gab es zum Teil überhaupt keine Begleitung“, bedauerte Meier, der häufiger eine Dame im Haus besuchte. Also engagierte sich der Musiker für die Sanierung der Orgel. Der Förderverein des Hauses stellte dafür 2000 Euro zur Verfügung.

Orgelbauer Matthias Gruttmann aus Gelsenkirchen reparierte mit Unterstützung seines Wuppertaler Kollegen Andreas Ladach das Instrument der Orgelbauer Oberlinger, das wahrscheinlich aus den 60er Jahren stammt. „Das ist ein für seine Zwecke sehr gut geeignetes Instrument mit fünfeinhalb Registern“, sagt Meier. Vor allem die Lade - der Windbehälter - musste repariert werden. Jetzt steht die Orgel im zweiten Stock, wo es für die Gottesdienste einen abtrennbaren Raum gibt.

Große Werke sind mit dem kleinen Instrument nicht möglich; doch zur Einweihung ließ Meier Pachelbels „Toccata g-moll“ sowie eine Partita von Johann Gottfried Walther über „Jesu meine Freude“ erklingen. Diakoniedirektor Martin Hamburger hielt dazu eine kleine Andacht.

Zukünftig begleitet die Orgel im wöchentlichen Gottesdienst den Gesang. „Wir suchen noch Leute, die im Gottesdienst spielen können“, sagt Meier. Er selbst möchte das ein bis zweimal im Monat tun. „Die alten Leute kennen die Texte oft erstaunlich gut auswendig“, betont er die Bedeutung der alten Lieder für die Bewohner. Wenn er vor dem Gottesdienst Choräle spielt, summen die Gäste gerne mit. Gerne würde Meier auch drei oder viermal im Jahr „Orgelzeiten“ mit einer halben Stunde Orgelmusik - gerne auch kombiniert mit anderen Instrumenten oder Gesang - organisieren. Das erneuerte Instrument eröffnet viele Möglichkeiten.

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