Wuppertal Tanzfestival zeigt ab Mittwoch schwerkraftlose Momente

Raimund Hoghe, einst Dramaturg bei Pina Bausch, kehrt mit „Songs for Takashi“ in seine Geburtsstadt zurück.

Wuppertal: Tanzfestival zeigt ab Mittwoch schwerkraftlose Momente
Foto: Rosa-Frank.com

Wuppertal. Tanz NRW kommt nach Wuppertal. Das NRW-weite Festival gastiert am Mittwoch und Donnerstag mit zwei Produktionen in der Börse, Wolkenburg 100. Der Ex-Wuppertaler Raimund Hoghe präsentiert seine neue Choreografie und die Cocoondance Company tritt auf. Zusätzlich zeigt Tanzrauschen in einem Extra erstmals einen Film aus Wicked Woods.

Der Pina Bausch-Tänzer Paul White hatte mit Skatern, Scootern und Bladern aus der Wichlinghauser Halle Wicked Woods eine Choreographie erarbeitet. „Für mich ist das sehr interessant, weil es bei den Tricks diese Momente dazwischen gibt, schwerkraftlose Momente“, erzählt Paul White. Im Film „Letters from Wuppertal“ wechseln Nahaufnahmen von Skateboards und Gesichtern mit rasanten Tricks. „Unsere Idee war es, an ungewöhnlichen Orten mit tanzfernen Leuten etwas zu machen“, erklärt Filmemacherin Kim Münster. Der Kurzfilm von Tanzrauschen ist am Mittwoch und Donnerstag um 19 Uhr zu sehen, der Eintritt ist frei.

Raimund Hoghe, der Dramaturg von Pina Bausch in den 80er Jahren, kehrt mit „Songs for Takashi“ in seine Geburtsstadt zurück. Damit steht er erstmals seit seiner Schulzeit in Wuppertal auf der Bühne. „Ich bin sehr froh, in Wuppertal meine Arbeit zeigen zu können“, erklärt der Düsseldorfer, der seine Choreographien auf den bedeutenden Tanzfestivals weltweit präsentiert. Er widmet das Duo seinem japanischen Tänzer Takashi Ueno. „Er ist eine starke Tänzer-Persönlichkeit, einer der wichtigsten Tänzer für mich“, betont Hoghe. Er selbst trete nur als unterstützender Tänzer auf.

Der junge Japaner und der ältere Deutsche wollen die Kommunikation zwischen Menschen, die sehr verschieden sind, tänzerisch darstellen. Dabei interpretieren sie spanische Stücke aus dem Mittelalter und der Renaissance ebenso wie Songs der 60er und 70er Jahre. „Die Musik ist bei mir sehr zentral“, erklärt Hoghe. Sie widmet sich dem Thema „Zeit“, etwa durch den Song „Those were the Days“. Die Aufführung beginnt am Mittwoch um 20 Uhr.

Das Bonner Ensemble CocoonDance Company lotet den Schwellenbereich von Bewegung und Bewegtheit aus. „Momentum“ bezeichnet eine physikalische Größe, den Impuls. Die drei Tänzer machen diesen in dauernden, immer ekstatischer werdenden Bewegungen sichtbar. Choreografin Rafaële Giovanola spürt dieser inneren und äußeren Bewegung gemeinsam mit DJ Franco Mento und Lichtdesigner Marc Brodeur nach.

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