Wirtschaft Projekt „Stromspar-Check“ eröffnet in Wuppertal

Wuppertal · Ab sofort gibt es kostenlose Beratung für Haushalte mit geringem Einkommen an der Hünefeldstraße.

 Vanessa Rüttger und Udo Krauß gehören zum Team der Wuppertaler Energiesparhelfer.

Vanessa Rüttger und Udo Krauß gehören zum Team der Wuppertaler Energiesparhelfer.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Weniger Stromkosten, mehr Umweltschutz – darum geht es beim bundesweiten Projekt „Stromspar-Check“. Hier werden Haushalte mit geringem Einkommen kostenlos beraten. Ist man den Stromfressern einmal auf die Spur gekommen, lassen sie sich durch sparsamere Geräte ersetzen. Was zur Folge hat, dass die Haushaltskasse deutlich entlastet wird.

Nach jahrelangen Erfahrungen am Standort Solingen bietet die Caritas den Stromspar-Check jetzt auch in Wuppertal an. Eine Kooperation mit der Stadt, den Stadtwerken und dem Jobcenter macht es möglich. Seit März sind die ersten Energiesparhelfer geschult worden. Am vergangenen Dienstag folgte die offizielle Eröffnung der Räumlichkeiten, von der aus das Helferteam seine Hausbesuche starten wird. Bei dieser „Einsatzzentrale“ handelt es sich um ein ehemaliges Ladenlokal in der Hünefeldstraße 84.

Wenige Gehminuten davon entfernt liegt das Atelierhaus Kukuna. Passend zur Eröffnung stellten dort Vertreter von Caritas und ihren Partnern das Projekt näher vor. In Solingen wie Wuppertal koordiniert Dieter Rietmann die Helferteams. Man müsse kein „perfekter Elektriker“ sein, um Energiesparhelfer zu werden, betonte er. Ein weiteres Ziel des Projekts ist vielmehr, Menschen mit unterschiedlichen Berufserfahrungen wieder in sinnvolle Arbeit zu bringen.

Zu den Kunden von Rietmanns Helfern gehören unter anderem Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe. „Die Voraussetzung ist eine Transferleistung, die jemand erhält.“ Potentielle Kunden können sich gern telefonisch melden. Der Hausbesuch verteile sich auf zwei Termine, erklärte Rietmann. Zunächst überprüfe der Berater den Stromverbrauch. Beim Folgetermin erhalte der Kunde kostenlose Soforthilfen wie abschaltbare Steckdosenleisten und LED-Lampen.

Rietmann ist es wichtig, dass sich seine Kunden den eigenen Energieverbrauch bewusst machen. Schon dadurch könnten sie zum Sparen motiviert werden. In Solingen hätten er und sein Team in den letzten Jahren um die 17 000 stromsparenden Geräte eingebaut. Ein umgerüsteter Haushalt könne bereits im ersten Jahr 376 Kilogramm CO2 einsparen.

Vanessa Rüttger gehört zum Team der Wuppertaler Energiesparhelfer und führte den Koffer vor, der zu Terminen mitgenommen wird. Der enthält zum Beispiel auch Duschköpfe, die den Wasserverbrauch drosseln. Hinzu kommen Durchflussbegrenzer. Das Kunststoffplättchen mit Gummiring ist klein, aber sehr effektiv. Indem es weniger Wasser durch den Duschschlauch lässt, spart es nicht nur Wasser, sondern auch Energie.

Sobald es die Corona-Inzidenzen zuließen, so die gelernte Einzel- und Außenhandelskauffrau, werde es Hausbesuche geben – bis auf weiteres auch nur von einem Berater. Zum Hygienekonzept gehöre auch, Masken zu tragen und sich vor und nach Terminen die Hände zu desinfizieren.

„Wir freuen uns sehr über dieses Projekt“, sagte Bürgermeister Heiner Fragemann. Mit dem Stromspar-Check werde Klimaschutz lebenspraktisch und alltagsnah umgesetzt. Es sei zu hoffen, dass dieser Ansatz Kreise ziehe und auch auf lange Sicht Erfolg habe. dad

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