Obere Lichtenplatzer Straße: Ein neues Haus für Senioren

Das Altenheim wird abgerissen und neugebaut. Die Bewohner ziehen vorübergehend in die ehemalige Frauenklinik nach Elberfeld.

Barmen/Elberfeld. In drei Wochen werden die Bewohner des Altenheims Obere Lichtenplatzer Straße ihre gewohnte Umgebung verlassen: Am 24. April beginnt der Umzug in die vorübergehende Bleibe an der Vogelsangstraße. In die ehemalige Landesfrauenklinik ziehen die Senioren, bis 2018 das neue Haus am alten Standort fertig ist.

65 Bewohner leben derzeit an der Oberen Lichtenplatzer Straße. Schon seit einiger Zeit hat das Haus wegen des anstehenden Umzugs keine neuen Bewohner aufgenommen. Platz war für über 80 Personen.

Ulrich Renziehausen, Leiter das Stadtbetriebs Alten- und Pflegeheime (APH) gibt das Haus „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ auf. „Das ist eine eingeschworene Gemeinschaft, wir trauern auch um das Haus.“ Gleichzeitig werde das neue Haus ganz nach modernen Gesichtspunkten gestaltet.

„Wir versuchen, den Umzug so angehen wie möglich zu gestalten“, versichert er. Kürzlich haben Sozialdezernent Stefan Kühn und die Heimleitung die Angehörigen informiert. „Wir haben ihnen gesagt, dass sie nichts zu tun brauchen. Aber wer helfen möchte, kann da sein“, berichtet Stefan Kühn. Für aufgeregte Bewohner werde es sicher eine Stütze sein, wenn jemand dabei hilft, die Habseligkeiten einzupacken. Das Packen beginnt am 24. April, am 25. und 26. werden dann die Bewohner umziehen.

Dass das Gebäude der ehemaligen Landesfrauenklinik zur Verfügung steht, sei „ein Glücksfall“, betont Kühn. Denn es bietet als ehemaliger medizinischer Betrieb Rahmenbedingungen, die es nur in wenigen anderen Gebäuden gibt: „Dort gibt es Bäder zu jedem Zimmer, ein Schwestern-Ruf-System, eine Außenfläche, große Gemeinschaftsräume und einen Pförtner.“ Der könne unter anderem verhindern, dass Senioren das Haus verlassen, die sich draußen nicht zurecht finden würden.

Die Größe des Pflegeteams bleibe trotz reduzierter Bewohnerzahl während der Zeit der Umquartierung gleich — wegen „erhöhten pflegerischen Bedarfs“, um die Umgewöhnung zu erleichtern. Für Angehörige, für die der Weg nach Elberfeld dann wesentlich weiter ist, werde das Heim einen Shuttle-Service anbieten. Damit sich Angehörige die neue Situation ansehen können, ist für August ein Tag der offenen Tür an der Vogel- sangstraße geplant.

Das alte Heim, das in den 50er Jahren als Lehrlingsheim gebaut wurde, wird im Mai und Juni abgerissen, danach beginnt der Neubau. „Der wird richtig klasse“, verspricht Kühn. „Denn wir haben jetzt die Chance, alles so zu planen, wie wir es brauchen.“

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