Leichensuche: Cannabis-Züchter luden Schulklasse auf die Straußenfarm ein

Weder Kinder noch Betreuern ahnten, was sich unter ihren Füßen befand. Polizei und THW untersuchen weiter das Areal.

Sprockhövel/Wuppertal. Noch immer suchen Polizei und THW die ehemalige Straußenfarm am Huxel nach Hinweisen auf ein mögliches Tötungsdelikt ab. „Wir haben Spuren gefunden, die uns darin bestärken, weiterzusuchen“, sagt Ewald Weinberger, Sprecher der Polizei Hagen.

Mindestens bis Mittwoch sollen die Arbeiten noch andauern, falls die Beamten nicht vorher fündig werden und womöglich die Leiche eines 47-jährigen Wuppertalers finden. Er hatte mit seinem mutmaßlichen Komplizen die Straußenfarm betrieben — und unterirdisch Cannabis angebaut.

In Sprockhövel sind die Vorgänge überall Gesprächsthema. Auch Christina Becker-Kück ist fassungslos. Im Sommer vergangenen Jahres hatte sie mit mehreren Kindern die Farm besucht. „Der Betreiber war nett und hat uns viel über die Tiere erzählt“, erinnert sich Becker-Kück.

„Zwar gab es nur vier Tiere und das Gelände sah wie eine Baustelle aus, doch mit Hinweis auf anstehende Bauarbeiten haben wir uns darüber nicht gewundert“, erinnert sie sich. „Das sah alles ziemlich wild aus, aber man konnte nichts Ungewöhnliches sehen.“

Von der Cannabis-Plantage unter ihren Füßen ahnten sie dabei nichts. Wie auch, die Plantage befand sich komplett unter der Erde. „Da war alles vergraben“, bestätigt Staatsanwalt Wilhelm Kassenböhmer.

In acht See-Containern züchteten die beiden Haupttäter die Cannabis-Pflanzen. „Strom, Licht, Wärme, Bewässerung, es war für alles gesorgt“, so Kassenböhmer. Wann und wie die Container vergraben wurden, kann er nicht sagen.

Auch von Beobachtungen oder Beschwerden aus der Nachbarschaft sei ihm nichts bekannt. „Über einen Zugang in einer Garage gelangte man zu der Plantage“, erklärt Weinberger. Die bislang gefundenen Spuren werden gesammelt und zur Auswertung an das Landeskriminalamt übergeben.

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