Kitas kämpfen immer noch gegen Folgen des Starkregens

Auch einige Wochen nach dem Unwetter sind Schäden noch nicht behoben. Die Stadt will bei neuen Kitas überlegen, wie Wasser an Gebäuden vorbeigeleitet werden kann.

Kitas kämpfen immer noch gegen Folgen des Starkregens
Foto: Stefan Fries

Bastelmaterial, Karnevalskostüme, Spielzeug — das Unwetter Ende Mai hat in den Kindertagesstätten viel vernichtet. Etliche Kindergärten mussten wochenlang in Ersatzquartiere ausweichen, weil ihre eigenen Räume überflutet worden waren. Doch die Hilfsbereitschaft unter den Wuppertalern war groß. Inzwischen sind fast alle Kinder in ihre Ursprungsgebäude zurückgekehrt.

Glück im Unglück war, dass das Gewitter noch während der Öffnungszeiten der Kitas begann. „Die Mitarbeiter haben sofort möglichst viel hochgestellt und anschließend bis abends alles trockengewischt“, erzählt Rebecca Heinze von der Katholischen Kindertagesstätte St. Antonius, die es besonders heftig erwischte. „Auch ein paar Eltern haben geholfen.“ Dadurch sei das Schlimmste verhindert worden. Bei ihr kam das Wasser durch die Eingangstür im Innenhof, der komplett überflutet war. Auf der Straße vor dem Haus schwammen sogar Mülltonnen vorbei. „Wir mussten teilweise die Kinder durchs Fenster zu ihren Eltern hinausreichen, weil die Eltern gar nicht mehr ins Haus gekommen wären“, sagt die Kindergartenleiterin.

Der Keller ihrer Kita stand 1,50 Meter unter Wasser, in den Erdgeschoss-Räumen lief das Wasser bis rund 30 Zentimeter Höhe in die Räume. Nach dem Unwetter musste die Kita erst einmal kurz schließen. Schnell jedoch gaben die Behörden die Erlaubnis, dass die Kinder übergangsweise in die über der Kita liegenden Räume der Kirchengemeinde St. Antonius ziehen durften. Zwei Wochen verbrachten sie mit ihren Erzieherinnen dort, während Spezialisten alles desinfizierten und Wände und Luft auf Schadstoffe überprüften. Im Eingangsbereich der Kita mussten Wände herausgerissen werden. Auch einige Türen müssen noch erneuert werden. Doch seit dem 2. Juli werden die Kinder wieder in ihren eigenen Räumen betreut. „Die Eltern waren super verständnisvoll“, sagt Rebecca Heinze erfreut.

Außer der Kita St. Antonius hat es besonders stark die Kita Wuppergarten getroffen (die WZ berichtete), doch auch die Elterninitiative Blankstraße. In der Kita Schönebecker Platz platzten die Abwasserrohre und sorgten für stinkenden Unrat. An der Evangelischen Kita Wilhelm-Hedtmann-Straße rutschte der Hang Richtung Kita. Ähnlich lag das Problem an der Bendahler Straße, wo das Außengelände der noch ganz neuen Kita unter Schlamm begraben wurde. 14 städtische Kindergärten meldeten Schäden. „Sie sind unterschiedlich stark betroffen. Bei manchen muss nur das Außengelände bearbeitet werden, andere haben Schäden im Keller oder in Gruppenräumen und kosten bis zu hohen fünfstelligen Beträgen“, sagt Michael Neumann vom Gebäudemanagement. Teilweise mussten die Gruppen in Mehrzweckräume ausweichen, wenn ihr eigener Raum betroffen war.

Ein großer Vorteil war anschließend das trockene und heiße Wetter, das das Wasser schnell wieder verdunsten ließ. „Aber wir haben die Erzieherinnen aufgerufen, die Räume genau zu beobachten“, sagt Cornelia Weidenbruch, Leiterin des Stadtbetriebs Kindertageseinrichtungen. „Manches sieht man nicht sofort.“ Das GMW wird ebenfalls noch lange beschäftigt sein, bis alle Schäden beseitigt sind. Und bei Neubauten am Hang überlegen die Planer zukünftig direkt, wie bei Starkregen das Wasser am Gebäude vorbei geleitet werden kann.

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