Wuppertal Kaum noch Plastiktüten im Einzelhandel

Ab Juli sollen Geschäfte Geld dafür nehmen, wenn Kunden eine Tüte haben wollen.

Wuppertal: Kaum noch Plastiktüten im Einzelhandel
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Plastiktüte hat keinen guten Ruf. Sie gilt als Umweltverschmutzer und Symbol der Wegwerfmentalität. Trotzdem tragen auch in Wuppertal viele Menschen darin ihre Einkäufe nach Hause. Das soll sich jetzt ändern. Nach Monaten der Diskussion haben sich Politik und Einzelhandel Ende April auf eine Selbstverpflichtung geeinigt. Damit sollen ab Juli Plastiktüten im Handel nur noch gegen ein „angemessenes Entgelt“ an Kunden abgegeben werden.

Wie tief der Kunde letztlich in die Tasche greifen muss, ist nicht festgelegt. Auch bleiben weiterhin sehr dünne Tüten, zum Beispiel für Obst und Gemüse, kostenlos. Doch was bedeutet das für die Wuppertaler? In vielen Supermärkten und Geschäften in der Stadt kosten die Plastiktüten jetzt schon etwas. Deshalb bringen immer mehr Bürger ihre eigenen Einkauftaschen mit.

Für die Kunden im Outdoorladen „Rockstore“ wird sich durch die neue Regelung nichts ändern. „Wir benutzen Papiertüten, denn Plastiktüten sind sowieso schlecht,“ meint Geschäftsführer Carl Picard. Noch gebe es die kostenlos. „Wir fragen unsere Kunden aber, ob sie überhaupt eine Tüte brauchen oder nicht einen eigenen Stoffbeutel haben,“ sagt er.

In der Buchhandlung Baedeker hingegen hat die Debatte um die Plastiktüte ihre Spuren hinterlassen. Neuerdings müssen die Kunden in beiden Filialen für eine große Tüte zehn und für die kleineren fünf Cent bezahlen. Als Alternative bieten sie Stoffbeutel an. „Man merkt, dass durch die Diskussion bei den Kunden ein Umdenken stattfindet. Seit längerer Zeit geben wir immer weniger Plastiktüten aus,“ merkt Reinhild Pilling an. Sie sieht die Entwicklung positiv.

Anders wird mit dem Thema im Weltladen am Kirchplatz umgegangen. „Wir haben überhaupt keine Plastiktüten,“ sagt Susanne Steglich. „Wir benutzen nur Papiertüten.“ Ab einem bestimmten Einkaufswert sind die großen Tüten umsonst, darunter werden 25 Cent pro Tüte verlangt. Doch auch hier finden sich Plastiktüten — gut versteckt und nur für den Notfall, falls Kunden mit Papierprodukten durch den strömenden Regen müssen.

Beim Bekleidungsgeschäft Big Herrenmode in Cronenberg setzt man auf Papiertüten. „Plastiktüten verwenden wir keine. Wir sind komplett umweltfreundlich und haben schon länger umgestellt.“ as

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