Politik Falsche Angaben zu Tätigkeit in Wuppertal: Ernennung von Brasiliens Bildungsminister ungültig

Wuppertal · Carlos Decotelli hat sein designiertes Amt verloren. Er hatte angegeben, ein Postdoktorat an der Uni Wuppertal gemacht zu haben - was sich als Betrug herausstellte.

 Auf diesem vom brasilianischen Präsidentenamt zur Verfügung gestellten Bild unterschreibt Jair Bolsonaro (l.), Präsident von Brasilien, die Designation von Carlos Decotelli (r.) als Bildungsminister des Landes.

Auf diesem vom brasilianischen Präsidentenamt zur Verfügung gestellten Bild unterschreibt Jair Bolsonaro (l.), Präsident von Brasilien, die Designation von Carlos Decotelli (r.) als Bildungsminister des Landes.

Foto: dpa/Marcos Correa

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Ernennung von Carlos Decotelli zum neuen Bildungsminister für nichtig erklärt. Dies geht aus einem Dekret hervor, das im „Diário Oficial“, einer Art Amtsblatt, am Mittwoch veröffentlicht wurde. Bolsonaro hatte die Wahl des Nachfolgers von Abraham Weintraub in der vergangenen Woche bekanntgegeben. Decotelli wäre in 18 Monaten bereits der dritte Amtsinhaber auf dem Posten gewesen.

Im Kabinett von Bolsonaro gab es zuletzt eine Reihe von Rücktritten und Entlassungen - darunter der populäre Justizminister Sergio Moro, mehrere Gesundheitsminister und Weintraub. An Decotellis Angaben über seine akademische Laufbahn waren verstärkt Zweifel aufgekommen. In seinem Lebenslauf hatte es geheißen, dass er zwei Jahre – von 2015 bis 2017 – ein Postdoktorat an der Bergischen Universität Wuppertal gemacht habe. Wie die Universität der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, war Decotelli dort aber 2016 nur drei Monate zu einem Forschungsaufenthalt. Einen Titel habe Decotelli an der Universität nicht erworben. Auch einen Doktortitel in Argentinien soll er entgegen seiner Angaben nicht erhalten haben. Ohne Doktortitel kann er wiederum nicht als Postdoc forschen. In einer Erklärung auf der Seite des Bildungsministeriums wurde unter anderem angeführt, dass sich seine finanziellen Mittel erschöpft hätten. dpa

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