Ein schwieriges Jahr Die Gemeinschaft

Meinung | Wuppertal · 2021 war ein schwieriges Jahr. Ein Kommentar:

 Andreas Boller

Andreas Boller

Foto: Fischer/Andreas Fischer

Wie in kaum einem anderen Beruf erlebt und erfährt ein Journalist, wie sehr das Leben vom Kalender und den Fixpunkten im Strudel der Zeit geprägt ist. Ostern und Weihnachten, der Jahreswechsel, der 11.11. zu Beginn der närrischen fünften Jahreszeit – sie tauchen mit schöner Regelmäßigkeit im Kalender auf und stellen den Reporter vor journalistische Aufgaben. Von der Routine landet man schnell bei der Gewohnheit – und die ist für den Leser langweilig. Doch was ist in diesen Tagen schon langweilig. Schwierig war dieses Jahr, weil wir uns wieder einmal vor allem mit uns selbst beschäftigen mussten. Vor allem mit unserer Gesundheit, denn die ist durch ein Virus bedroht, das unser Land zwar nicht spalten kann, aber Gemeinschaft schwächt. Gerade über Weihnachten empfinden viele Menschen tief, wie sehr sie auf Gemeinschaft und Gemeinde angewiesen sind. Die Kirchen leiden darunter, dass Menschen die vertraute Gemeinschaft meiden, weil sie Ansteckungen befürchten. Es ist aber kein Weltuntergang, dass nicht mehr alles so vollkommen überdreht nach dem Motto „was kostet die Welt“ gefeiert wird. Vieles lernt man erst zu schätzen, wenn man es verloren hat. Weihnachten als christliches Fest ist uns fast verloren gegangen. Nun ist wegen Corona alles wieder eine Nummer kleiner. Gut so, denn in der Krippe liegt ja auch kein Riese, sondern ein kleines Kind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort