A 46: Wie gefährlich ist Wuppertals Autobahn?

Die Großbaustellen bergen einige Risiken – zumal immer mehr Lastwagen die Stadt-Autobahn Tag für Tag benutzen.

Wuppertal. Seit Monaten ist die A 46 zwischen Barmen und Katernberg eine Großbaustelle - und immer wieder kommt es auf den versetzten, engen Fahrspuren zu Unfällen, Ausweichmanövern oder Beinahe-Zusammenstößen. Im vergangenen Monat sorgten dann innerhalb weniger Tage auch noch mehrere schwere Lkw-Unfälle auf der A 46 für Aufsehen - über die Baustellen hinaus.

Während man beim Landesbetrieb Straßen NRW betont, bei der Baustellen-Einrichtung alle Vorgaben zu erfüllen, wächst auch dort die grundsätzliche Sorge. "Unfälle auf der Autobahn werden gerne auf Baustellen geschoben", erklärt Bernd Löchter, Sprecher des Landesbetriebs in Gelsenkirchen, auf WZ-Nachfrage. "Tatsache ist aber, dass in vielen Fällen einfach viel zu schnell und viel zu dicht aufgefahren wird."

Während Verkehrs-Experten bis zum Jahr 2025 mit einem drastischen Anstieg des Lkw-Verkehrs auf deutschen Autobahnen rechnen - die Rede ist von Steigerungsraten von mehr als 80 Prozent - prägen auch auf der vermeintlichen Pendler-Autobahn A 46 immer mehr Lastwagen-Kolonnen das tägliche Bild: In den Abend- und Nachtstunden sind deren Stellflächen am Rastplatz Sternenberg oft bis auf den letzten Platz gefüllt - und in Fahrtrichtung Oberbarmen nutzen die Fahrer bereits einen zusätzlichen Seitenstreifen neben der Beschleunigungsspur.

Hinzu kommt, dass gerade auswärtige Fahrer die kilometerlangen Baustellen der A 46 nicht kennen und augenscheinlich oft unter großem Zeitdruck unterwegs sind, wie es auch der Wuppertaler Lkw-Fahrlehrer Achim Müller seit Jahren entlang der Autobahn beobachtet.

Das Überholverbot soll in den Autobahnbaustellen zwar für Sicherheit sorgen - aber bei Fahrbahnbreiten von 3,25 Metern für einen Lkw und 2,50 Meter für einen Pkw stoßen Fahrer sperriger Wagen oft an ihre Grenzen, wenn es an Schutzwänden entlang in Kurven oder in den dunklen Lärmschutz-Tunnel Hansastraße geht.

Nicht zuletzt müsse man in den Baustellen auch die eigenen Leute schützen, erklärt Alois Höltgen vom Landesbetrieb. Allein für die Verkehrssicherung auf der A 46 gebe man monatlich zwischen 10000 und 15000 Euro aus. "Bislang hatten wir hier glücklicherweise noch keine verletzten Arbeiter."

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