Nachwahl bestätigt Verhältnisse

Bei der Wiederholung der Kommunalwahl am Sonntag in dem Stimmbezirk holte Klaus Knippschild (SPD) erneut das Direktmandat. Im Stadtrat ändert sich nichts.

Haßlinghausen/ Sprockhövel. Außer Spesen nichts gewesen. So ließ sich am Sonntagabend bereits eine Viertelstunde nach Schließung des Wahllokals das Ergebnis der Nachwahl im Bezirk Im Holland zusammenfassen. Nur 217 Wähler plus 74 Briefwähler hatten in der Gaststätte Im Holland ihre Stimme abgegeben, für die befürchtet niedrige Wahlbeteiligung aber auch eine Bestätigung der seit dem 30. August bestehenden Machtverhältnisse gesorgt.

Da SPD-Kandidat Klaus Knippschild erneut das Direktmandat holte, kommt es nicht zu einer Verkleinerung des Stadtrats. Der hätte völlig neu berechnet werden müssen, wenn die SPD eines ihrer damals errungenen zwei Überhangmandate verloren hätte.

Die Erleichterung war Klaus Knippschild, seines Zeichens Fraktionschef der SPD, anzusehen, als sein Wahlsieg am Sonntag feststand. Fast mit der kompletten Fraktion hatte er Im Holland die Auszählung live verfolgt und nahm anschließend den Begriff "Wahllokal" wörtlich. Für alle Gratulanten und die siebenköpfige Wahllokalcrew, die sich den Tag über ob der geringen Wahlbeteiligung eher langweilen musste, gab er einen aus.

"Eigentlich dachte ich ja, mich kann so schnell nichts umwerfen, aber dann war ich doch sehr nervös", bekannte Knippschild. Die SPD hatte es offenbar am besten geschafft, ihre Stammwähler zu mobilisieren. Knippschild war der einzige Kandidat, der mit 119 fast die gleiche Stimmenzahl wie im August erzielen konnte (damals 121).

Dabei wurden diesmal sogar 79 Stimmen weniger abgeben als damals nach Abzug von 207 ungültigen Stimmen übrig geblieben waren. Wie berichtet waren im Wahllokal 190 Stimmzettel aus dem Wahlbezirk St. Josef aufgetaucht und von Wählern ausgefüllt worden. Das hatte die Wiederholungswahl am Sonntag nötig gemacht.

Gabriele Valentin (CDU), der man am ehesten zutrauen konnte, Knippschild abzufangen, erhielt mit 71 Stimmen 26 weniger, Gundi Sirrenberg-Meyer von den Grünen 64 (-31) und Jutta Middeldorf (FDP) 33 (-16).

Trotzdem war die Erleichterung bei der FDP groß, als der Wahlcomputer in Hagen nach komplizierter Berechnung bestätigte, dass die Partei ihr sechstes Ratsmandat behalten darf. "Wir haben die Hürde erneut um wenige Stimmen übersprungen", freute sich FDP-Fraktionschef Bodo Middeldorf, Ehemann der Kandidatin.

Aufgrund des aktuellen Bundestrends, der die FDP auf Talfahrt sieht, hatte er schon Schlimmes befürchtet. "Man kann nicht ausschließen, dass so etwas mit hereinspielt. Insofern finde ich es auch gerecht, dass alles so geblieben ist." CDU-Fraktionschef Udo André Schäfer sagte: "Wir hatten nichts zu verlieren, trotzdem hätten wir das Direktmandat gerne geholt."

Gundi Sirrenberg Meyer (Grüne) war mit ihrem Ergebnis von 22,3 Prozent trotz der weniger erhaltenene Stimmen sehr zufrieden. "Bei dem Wetter gehen doch viele gar nicht wählen, außerdem hat die Panne vom August viele verdrossen."

Wer dennoch ins Wahllokal kam, nahm es allerdings teilweise locker. "Gibt es denn keinen Sekt dafür, dass ich noch einmal komme?", wurde da gefragt" oder: "habt Ihr die Zettel diesmal vorher kontrolliert." Hatten sie.

Klaus Knippschild muss in der nächsten Woche im Rathaus nur noch eine Unterschrift leisten. Dann hat er sein zurückgegebenes Ratsmandat wieder.

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