Zugang zu Gastronomie SPD will Wirte selbst über 2 G entscheiden lassen - Das sagt das Ministerium dazu

Düsseldorf · Veranstalter und Gastrobetriebe sollen nach dem Willen der SPD im Landtag selbst entscheiden können, ob sie ihre Angebote nur für Geimpfte und Genesene zugänglich machen wollen. Das sagt das NRW-Gesundheitsministerium dazu.

 SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Kutschaty will den Wirten die Entscheidung über Ungeimpfte überlassen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Kutschaty will den Wirten die Entscheidung über Ungeimpfte überlassen.

Foto: AFP/LEON KUEGELER

Veranstalter und Gastrobetriebe sollen nach dem Willen der SPD im Landtag selbst entscheiden können, ob sie ihre Angebote nur für Geimpfte und Genesene zugänglich machen wollen. „Nordrhein-Westfalen muss die 2G-Regelung von Hamburg übernehmen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Kutschaty am Montag.

Beim sogenannten Hamburger „2G-Optionsmodell“ können Veranstalter und Wirte selbst wählen, ob sie nur Geimpfte und Genesene (2G) als Besucher akzeptieren oder auch Menschen mit einem aktuellen negativen Corona-Test (3G). Sofern nur Geimpfte und Genesene Zutritt erhalten, fallen für die Veranstalter fast alle Corona-Auflagen weg.

Es sei nicht die Aufgabe des Staates zu entscheiden, welches Modell genutzt werde, sagte SPD-Landeschef Kutschaty. „Wenn 2G gewollt ist und kontrolliert wird, dann muss auch das möglich sein, auch in Nordrhein-Westfalen. Und wenn 3G gewollt ist, dann muss das auch wieder mehr Abstand und weniger Teilnehmer bei einer Veranstaltung bedeuten. Nur so können wir das Infektionsrisiko reduzieren.“

Zuvor hatte sich der nordrhein-westfälische Städtetag dafür ausgesprochen, dass der Freizeitbereich nur noch für Geimpfte und Genesene zugänglich sein solle - statt wie bisher auch für Getestete. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und der Gaststättenverband Dehoga hatten sich gegen eine solche Regelung gestellt.

Das NRW-Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, es beobachte die weitere Entwicklung „sehr genau“. „Darüber hinaus bleibt es zum Beispiel Veranstaltern, Fußballvereinen oder Gastronomen unbenommen, in ihrer Verantwortung eine 2G-Regel einzuführen“, hieß es. Ob die Veranstalter dann auch weniger Auflagen beachten müssten, ließ das Ministerium allerdings offen.

Die Forderung des Hamburger Modells ist Teil eines Sieben-Punkte-Programms, das die SPD im Düsseldorfer Landtag am Montag vorstellte. Darin forderte die Fraktion unter anderem eine Neuregelung der Quarantäne in Schulen. Bei einem Corona-Fall soll demnach die gesamte Klasse fünf Tage in Quarantäne und nach fünf Tagen die Möglichkeit haben, mit einem negativen Test zurückzukehren. Während der Quarantäne soll es laut Kutschaty zudem bessere digitale Angebote für Schüler und Schülerinnen geben.

Er forderte zudem eine bessere Kontrolle der 3G-Regeln, eine konsequente Kontaktnachverfolgung bei Corona-Fällen und das Einbauen von Luftfiltern in Klassenzimmern.

(dpa)
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