Denn im Sommer soll diese Regelung kippen und damit dem Land und den Kommunen mehr Entscheidungsfreiheit einräumen. Für die Verschiebung einer Entscheidung bei Infrastrukturmaßnahmen sprach sich etwa Dirk Gawlinski (Grüne) aus: "Wir waren uns bereits in vorangegangenen Sitzungen einig, dass dieser Punkt erst entschieden werden sollte, wenn eindeutig gesichert ist, dass wir mehr Entscheidungsspielraum bei derartigen Projekten haben."

Gawlinski kritisierte, dass die von der Verwaltung vorgeschlagene Pflasterung des Platzes der Republik eine "Geldverschwendung" sei. Die 1,4 Hektar große Fläche im Zentrum Grevenbroichs wird häufig für Veranstaltungen wie etwa das Schützenfest genutzt. Um eine Belastung der Umgebung durch aufgewirbelten Staub während der Feste zu verhindern und den Schaustellern auch bei Regen die Sicherheit eines festen Untergrunds zu bieten, solle, so die Lesart der Beratungsvorlage, der Platz mit Betonpflastersteinen gepflastert werden.

Doch auch aus anderen Fraktionen wurde vorgeschlagen, weitere infrastrukturelle Projekte zu vertagen. "Uns geht es um eine Stärkung des Mittelstands in Grevenbroich", unterstrich Nobert Gand (CDU). Dennoch sei erst die Änderung des Grundgesetzes abzuwarten. "Es kann nicht sein, dass wir jetzt mit der Gießkanne herumgehen", befand auch Simone Kippels.

Einstimmigkeit herrschte bei allen Fraktionen dagegen bei der angedachten Sanierung der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Für die Summe von 951 700 Euro sollen Fenster saniert und Wärmedämmungen verbaut werden. "Es ist notwendig, dass hier schnelle Entscheidungen getroffen werden", hob Edmund Feuster (SPD) hervor. Sanierung und Ausbau der Käthe-Kollwitz-Schule bedürften dringend der Zustimmung. Diese Einstimmigkeit freute auch Bürgermeister Axel Prümm: "So etwas erlebt man selten. Wir können dann so bald wie möglich mit den Ausschreibungen beginnen."