Der Abendmarkt in Dormagen benötigt ein neues Konzept

Die ersten vier Auflagen in diesem Jahr waren nicht gelungen. Stadt, Gastronomen und Händler wollen sich nun neue Ideen überlegen.

Der Abendmarkt in Dormagen benötigt ein neues Konzept
Foto: Georg Salzburg

Dormagen. Nach vier Auflagen ist erst einmal Schluss. Der Feierabendmarkt war der Versuch von Wirtschaftsförderung, City-Offensive, Gastronomen und SVGD, neben den beiden Wochenmärkten einen Abendmarkt zu etablieren. Das Experiment ist zunächst einmal gescheitert, sagt Stadtmarketingleiter Guido Schenk: „Ein solches Angebot muss letztendlich auch wirtschaftlich sein. Das war es aber nicht. Wurst-, Gemüse- oder Gewürzhändler haben einfach zu wenig Umsatz gemacht.“

Jetzt soll über den Winter hinweg an einem neuen Konzept gebastelt werden. Denn in anderen Städten wie zum Beispiel Grevenbroich läuft ein solcher Abendmarkt sehr gut. Nur nicht in Dormagen. „Das Markt-Konzept ist nicht ausreichend genug mit den Gastronomen vor Ort abgesprochen“, kritisiert Michaela Jonas, Vorsitzende der City-Offensive CiDo, und sorgt damit für Zündstoff.

Das Beste war die Musik, darüber sind sich alle einig. Ob Boogie-Woogie, Gitarrist Sven Jungbeck oder Soulsängerin Kat Moore — Live-Musik anzubieten, das war ein guter Schachzug. Ebenso die kulinarischen Angebote. Ansonsten lief wenig, die Besucher straften die Händlerstände weitestgehend mit Missachtung. Guido Schenk spricht von „pittoresker Beigabe“, mehr war es nicht für die Besucher. Das soll so nicht weitergehen.

Doch wie dann? Grevenbroich setzt erfolgreich auf Foodtrucks und einen Markt als Treffpunkt der Menschen, die Stadt Wassenberg auf regionale Produkte, Bio und eine spezielle gastronomische Abendkarte. Der „Runde Tisch Innenstadt“ hat sich auf den Winter vertagt, um Ideen zu entwickeln. Daran soll auch der neue Wirtschaftsförderer Michael Bison mitwirken.

Er soll, das wünscht sich Michaela Jonas, mithelfen, den Zusammenhalt der Händler zu stärken und die Kommunikation zu verbessern. „Viele Gastronomen sind frustriert“, berichtet sie aus Gesprächen. Ein Beispiel: „Warum wird bei einem Feierabendmarkt ein externer Coffee-to-Go-Stand gemietet, wenn es drumherum genügend Cafés mit tollen Spezialitäten gibt?“ CiDo wünscht sich ein Markt-Konzept, das mit den heimischen Gastronomen abgesprochen wird. Jonas: „Eine Idee wären Motto-Tage.“

Stadtmarketingleiter Guido Schenk war schon tätig und hat mit Kollegen in Wassenberg gesprochen. „Dort stellt die Stadt den Händlern Stände kostenlos zur Verfügung und nimmt, wie wir auch, keine Standgebühr. Es gibt dann auch andere Angebote wie selbst gemachte Liköre oder Produkte vom Hobby-Imker.“ So etwas könne er sich auch für Dormagen vorstellen.

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