Untereicken-Parade fällt aus

Starkregen macht St.-Franziskus-Brüdern zu schaffen.

Untereicken-Parade fällt aus
Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Mönchengladbach. Die kinnlangen grauen Strähnen klebten Annelie Dernbach am Kopf. „Ich bin klatschnass geworden“, sagte die Bäu-Königin des Bürgerschützenvereins St. Franziskus Untereicken Sonntagvormittag im Festzelt an der Saumstraße und fasste sich resignierend mit den Händen ans Haar. Gemeinsam mit dem Regiment war sie am Morgen zu Fuß unterwegs zur Saumstraße gewesen, wo die Schützen wenig später ihre Bäu-Kirmes mit einer Parade krönen wollten. Doch Starkregen machte ihnen einen Strich durch die Rechnung: Die Parade fiel aus. Stattdessen zogen sie direkt ins Festzelt ein. Bei belegten Brötchen und Blasmusik ließen die Untereickener dann erstmal Haare und Uniformen trocknen.

„Das ist schon schlimm. Die Parade ist ja das, worauf man sich als König das ganze Jahr über besonders freut“, gab Alex Moll zu verstehen. Zwischen seinen Ministern Dirk Velten und Charly Moll saß die Majestät aus den Reihen des Grenadierzugs auf der Ehrenbühne, auch Annelie Dernbach hatte dort ihren Platz. Jedes Jahr wählen die Schützen eine Bäu-Königin, Bäu ist ein alter Ausdruck für Ernte. Normalerweise steht sie während der Parade beim König und seinem Gefolge, während das rund 60 Mitglieder zählende Regiment mitsamt seinen Gastzügen vorbei zieht — es sei denn, es regnet zu stark.

Zum Glück sei die Residenz des Königs überdacht, sagte Annelie Dernbach: Dort lädt sie für heute zum Bäu-Königinnen-Biwak ein. Bis jetzt habe sie trotz des Regenwetters bei der Kirmes „eine sehr schöne Zeit“ gehabt, schwärmte sie, und auch für Alex Moll überwiegen die positiven Erfahrungen. „Die Stimmung ist gut“, lobte er. Sein Vater Charly Moll ergänzte: Es sei nötig gewesen, die Parade abzusagen: „Wir wollen ja nicht, dass die Leute alle krank werden.“

Schon am Samstag hatten die Schützen ihr Programm wetterbedingt geändert und den Zapfenstreich ins Festzelt verlegt. Auf dem Weg vom Gottesdienst in der Grabeskirche St. Elisabeth dorthin hatten der Zug Rote Husaren und Mitglieder des Tambourkorps Lürrip kurzerhand einen Linienbus Richtung Zelt genommen, um dem Regen zu entgehen.

„Wir haben für unsere Kompanie 69er-Ehrenbreitstein beschlossen, dass nächstes Jahr alle einen Schirm bekommen“, kündigte die zweite Geschäftsführerin Birgit Brunen an. „Das ist keine schlechte Idee“, findet Annelie Dernbach. Natürlich müssen die Schirme blau-rot sein — das sind die Vereinsfarben.

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