Schilddrüsen-OP: Neue Methode am „Eli“

Patienten haben nach Eingriffen nur noch kleine Narbe am Hals.

Mönchengladbach. Nach der Narbenbildung hat Irina Jakobi nicht gefragt. Ihr war es egal, ob nach ihrer Schilddrüsenoperation eine sieben bis zehn Zentimeter lange Narbe sichtbar bleiben würde: „Hauptsache gesund werden.“

An einer Schilddrüsen-Überfunktion litt Irina Jakobi schon länger, sie wurde mit Medikamenten behandelt. Doch als vor Weihnachten Atemnot und Schluckbeschwerden eintraten, wurde eine Operation nötig. Jetzt wurde ihr eine Hälfte der Schilddrüse entfernt und zu sehen ist nur noch ein zwei Zentimeter langer Schnitt. „Bei herkömmlichen Operationen ist eine sieben bis zehn Zentimeter lange Narbe am Halsansatz sichtbar“, sagt Professor Olaf Horstmann. Seit drei Monaten ist er Chefarzt der Chirurgie am Elisabeth-Krankenhaus in Rheydt. Schon während seiner Zeit als Chefarzt an den städtischen Kliniken in Düsseldorf hat er in den vergangenen drei Jahren rund hundert Mal diese minimalinvasive Methode angewendet.

Bis am „Eli“ die dafür nötigen Instrumente angeschafft waren, verging einige Zeit und so war Irina Jakobi die erste, die in den Genuss dieser Technik kam. „Dann haben wir die Operation noch simuliert, bevor wir sie das erste Mal hier am Haus angewendet haben.“

Ein kleiner Schnitt am Hals genügt, ein Assistent hält den betroffenen Bereich mit Wundhaken frei, eine kleine Video-Kamera wird eingeführt und der Operateur entfernt die Schilddrüse anhand der Kamera-Bilder, die er auf einem großen Bildschirm beobachtet. 45 Minuten dauert das für eine Hälfte der Drüse. Für die OP kommen nur Patienten infrage, bei denen das erste Mal eine Operation an dem Organ durchgeführt wird, und deren Drüse nicht größer als 30 Milliliter ist.

„Zwei bis drei Patienten warten derzeit noch auf ihre Operation“, sagt Horstmann. Minimalinvasive Methoden bei der Schilddrüsen-Operation wurden schon lange getestet. Nun habe sich gezeigt: „Diese Methode ist genauso sicher wie die altherkömmliche mit dem großen Schnitt“.

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