Bei U3-Plätzen ist die Quote erreicht

Dem Sozialdezernenten reicht die Betreuung mit 37 Prozent der Kinder unter drei Jahren aber nicht aus.

Bei U3-Plätzen ist die Quote erreicht
Foto: Archiv

Mönchengladbach. 37 Prozent aller Unter-Dreijährigen in Mönchengladbach haben einen Betreuungsplatz. Damit ist das erreicht, was die Hochschule Niederrhein vor zwei Jahren in etwa an Bedarf ermittelt hatte. Ihre Studie kam auf 41 Prozent, allerdings mit der Ansage von plus-minus drei Prozent.

Dem Rechtsanspruch, den Eltern für ihre Kinder unter drei Jahren haben, wäre damit genüge getan. Aus anfangs rund 20 zusätzlichen Plätzen im Jahr 2008 ist mittlerweile eine dreistellige Zahl geworden.

Jugendamtsleiter Reinhold Steins sagt: „Wir sind im Plan.“ Zwar gibt es noch Wartelisten, aber da haben Eltern den Wunsch, ihr Kind in eine konkrete Einrichtung zu geben und warten deshalb lieber, als eine andere der Betreuungsmöglichkeiten zu wählen.

Dem Sozialdezernenten Michael Schmitz reicht die Quote allerdings trotzdem nicht. „Dieser Bedarf, den wir abdecken, betrifft Eltern, die vor allem wegen Berufstätigkeit eine Betreuung brauchen. Ich sage, wir müssen den Bedarf selbst erhöhen — aus sozialpolitischen Gründen.“ Damit meine er, dass die Betreuung auch „präventiv genutzt werden sollte“. Das heiße, „dass wir auch Eltern, die nicht berufstätig sind, manchmal raten möchten, dass sie ihre Kinder in einem Kindergarten unterbringen“.

Diese Einrichtungen seien der Ort, in dem so früh wie möglich Bildung vermittelt werde. „Es werden die Grundlagen für die spätere Schullaufbahn gelegt, nach dem Motto: Was Fritzchen nicht lernt, lernt Fritz nimmermehr.“ Deshalb werben die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes für die Betreuung schon der ganz Kleinen.

Aus diesen Gründen, aber auch weil die Substanz der Gebäude aus den 60er-Jahren immer wieder zu wünschen übrig lasse, werde man stets in diesen Bereich investieren müssen. Und auch sonst glaube er, sagt Schmitz, müsse man „angesichts des gesellschaftlichen Wandels mit immer weniger Kindern antizyklisch handeln“. Wer junge Familien, Steuerzahler, in der Stadt halten oder sie hierhin holen wolle, brauche entsprechende Angebote.

Etwas problematisch ist derzeit die Lage bei den Über-Dreijährigen. Bei den Plätzen für sie ist es eng geworden, weil die Gruppen in den Kitas wegen der U3-Mädchen und -Jungen verkleinert wurden. Bei den Drei- bis Sechsjährigen liegt die Versorgung, wie gestern im Jugendhilfeausschuss diskutiert, bei 92 Prozent. Darin ist schon die Möglichkeit der Überbelegung von Gruppen mit bis zu zwei Kindern eingerechnet.

Bisher war es nicht erlaubt, dass Träger, wenn sie für U3-Kinder mit Fördergeld umgebaut hatten, ungenutzte Plätze auch an Ü3-Kinder vergeben. Das hat sich nun geändert. Deshalb hofft die Stadt, dass sich die Lage entspannt.

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