Mehr Badetote in NRW: DLRG fordert mehr Rettungsschwimmer

Scharbeutz (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen sind in den ersten sechseinhalb Monaten des Jahres (20. Juli) bereits 37 Menschen ertrunken. Das sind etwas mehr als im selben Zeitraum des vergangenen Jahres (35 bis Ende Juli 2017). Bundesweit kamen seit dem Jahreswechsel 279 Menschen in deutschen Gewässern ums Leben, 37 mehr als im Jahr davor, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Freitag in Scharbeutz bekanntgab.

Während der vergangene Sommer stark verregnet gewesen sei, locke die anhaltende Hitze in diesem Jahr die Menschen ins Wasser, sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese.

Die meisten Fälle ereignen sich wie so oft an den ungesicherten Badestellen vor allem im Binnenland, an Seen und Teichen sowie in Flüssen. „Das Ertrinkungsrisiko an diesen Badestellen ist sehr hoch, da sie eben nicht bewacht werden, ein Ertrinkender hat hier wenig Aussicht auf Rettung“, sagte Wiese. Er forderte mehr Bewachung durch Rettungsschwimmer. „Nur so können die Zahlen gesenkt werden.“ Ein schlichtes Badeverbotsschild reiche nicht aus.

Zumindest das Interesse junger Menschen ist laut DLRG in Nordrhein-Westfalen vorhanden, Nachwuchssorgen dürfte es für die beiden Verbände in NRW nicht geben. „Die Kurse sind gut besucht“, sagte Michael Grohe vom Landesverband Nordrhein. „Aber natürlich konkurrieren wir auch mit anderen Freizeitangeboten.“ Der DLRG bilde allerdings nur aus und stelle nicht selbst ein. Grohe: „Da sind die Kommunen oder auch die Betreiber der Bäder gefragt.“

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