Willich: Zweifel an Plänen für Kaiserplatz

Umgestaltung: Fast 40 Bürger kamen zur Vorstellung der Planungen. Kritik gab’s vor allem am Parkplatz-Verlust.

Willich. Die Zweifel in der Stimme von Thomas Brandt waren unüberhörbar: "Ihre einmalige Zählung reicht wirklich aus?", wollte er mehrfach von Michael Frehn vom Ingenieurbüro "Planersocietät" (Dortmund) wissen.

Der hatte zuvor bei der Bürgerversammlung zur Umgestaltung des Kaiserplatzes erklärt, dass der Wegfall der Hälfte der jetzt 70 Parkplätze keinen Stellplatz-Notstand ausbrechen lässt. Was sich der Anwohner und Kommunalpolitiker Brandt - wie auch einige andere Bürger - nicht so recht vorstellen konnte.

Knapp 40 Willicher waren der Einladung der Stadt gefolgt, sich in der Schule im Mühlenfeld die Pläne vorstellen zu lassen. Wobei nicht nur die Gestaltung des Kaiserplatzes, sondern auch der Neubau von 20 Seniorenwohnungen im Bereich der alten Feuerwache erläutert wurde. Diesen Part hatte der Aachener Architekt Horst Fischer übernommen.

Zwei dreigeschossige Komplexe sind vorgesehen. Einer parallel zum Kaiserplatz, der andere entlang der Martin-Rieffert-Straße. Dazwischen die unter Denkmalschutz stehende Feuerwache, wo sich der zentrale Eingangsbereich befinden wird. "Das wird Hotelcharakter bekommen", versprach Fischer.

Schon an dieser Stelle der Präsentation gab es Kritik an der Lösung des Parkplatzproblems. Nachdem die ursprünglich auf dem Kaiserplatz angedachte Tiefgarage ja beerdigt worden war, hat das Büro Fischer nun eine eigene Tiefgarage unter dem Neubau mit zwölf Stellplätzen vorgesehen. Die Zufahrt soll von der Martin-Rieffert-Straße erfolgen, da "an der Nordseite der Verlust für die Wohnnutzung am geringsten ist", wie der Architekt erklärte.

Mehrere Bürger befürchteten, dass es auf der stark befahrenen Straße durch aus- und einfahrende Senioren zu gefährlichen Situationen kommen könnte. Zumal die Rampe zur Tiefgarage nur eine Fahrspur haben soll, weshalb der Verkehr über eine Ampel geregelt wird. Fischer und die Technische Beigeordnete Martina Stall versuchten die Bedenken mit Hinweis auf die geringe Anzahl von Fahrzeugen und einen auf der anderen Straßenseite vorgesehen Spiegel zu entkräften.

Norbert Kloeters vom Aachener Büro 3+Freiraumplaner stellte Ideen zur Neugestaltung des Kaiserplatzes vor. In Variante 1 grenzt ein Dach aus geschnittenen Platanen den Platz ein. Über den soll sich ein feuerrotes "Nebelband" ziehen, das an die Willicher Schnapsbrenner-Tradition erinnert: 60Brennereien hat es hier Mitte des 19. Jahrhunderts gegeben. In Vari-ante2 werden die Platanen durch Blütenkirschen ersetzt, statt des Nebels gibt’s eine Wasserrinne.

"Ich persönlich habe etwas für das Feuerband übrig", bekannte Martina Stall. Bürgermeister Josef Heyes, der als Gast dabei war, wollte wissen, wie hoch die Pflegekosten dafür sein könnten. Eine genaue Antwort blieb Kloeters schuldig, er verriet aber, dass nur eineinhalb Eimer Wasser am Tag benötigt würden. Für Vandalismus sei die Anlage nicht anfällig.

35 Parkplätze sollen erhalten bleiben, und zwar entlang der Straße sowie in Höhe der Altenhilfe. Der Verkehr soll aus Richtung Kaiserplatz nach rechts auf die Peterstraße abfließen. Und: Für City- und Schützenfest werde genügend Platz vorhanden bleiben - was ASV-Präsident Willi Stennes dankbar zur Kenntnis nahm.

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