Urlaubsträume geplatzt

Die Reisebüros sind im Stress. Viele Kunden wollen ihren Ägypten-Urlaub umbuchen. Vor allem Urlauber, die in den nächsten zwei Wochen reisen wollten, seien verunsichert.

Willich/Tönisvorst. Eigentlich sollte es für viele die schönste Zeit des Jahres werden: Strand, Meer und Erholung vom Alltag im beliebten Urlaubsland Ägypten. Jetzt hat das Auswärtige Amt von Reisen in das Land abgeraten und für viele Willicher und Tönisvorster ist der Traum vom sorgenfreien Urlaub erst einmal geplatzt.

„Bei uns laufen die Telefone heiß“, sagt Olaf Krüger vom First Reisebüro in Schiefbahn. Die meisten der Kunden, die in der nächsten Zeit nach Ägypten fliegen wollten, wünschten jetzt eine Umbuchung. „Seit heute morgen erreichen uns viele Anfragen“, erzählt auch Martina Westermann vom Willicher Reisebüro Lade.

Vor allem Urlauber, die in den nächsten zwei Wochen reisen wollten, seien verunsichert. „Aber das ist auch sehr Typ-Sache. Manche sind ängstlich, manche sehen das lockerer und sagen, da passiert eh nichts“, so Westermann.

Auch im Vorster Reisebüro möchten viele Reisende nicht mehr nach Ägypten. Von denen, die bereits dort sind, gebe es einige, die möglichst schnell einen Rückflug nehmen möchten, aber auch viele, die bleiben wollen. Von den Unruhen sei in den Urlaubsorten noch nicht viel zu spüren, erklärt ein Mitarbeiter.

Vollstes Verständnis für die Umbuchungs-Wünsche ihrer Kunden hat Michaela Jaster vom Reisebüro Kreuzstraße in Willich. Sie erzählt, dass es Anfang letzter Woche zwar noch Buchungen für Ägypten gegeben habe, jetzt aber die meisten Kunden Angst hätten. „Gott sei Dank sind viele Veranstalter recht willig“, so Jaster.

Momentan läuft es für die Reisebüros so ab: Der Reiseveranstalter teilt ihnen bestimmte Abreisefristen mit, bis wohin Umbuchungen möglich sind. Zur Zeit variieren diese Fristen im Reisebüro Kreuzstraße von einer Abreise am 6. bis zum 15. Februar.

„Sehr erstaunlich ist, dass die betroffenen Kunden überhaupt nicht böse sind. Sie haben Verständnis für die Demonstranten und unterstützen ihren Vorstoß“, erzählt Jaster. Schwierig sei es nur, Alternativ-Ziele für Umbucher zu finden: „Die Kanaren sind dicht. Wir bieten momentan oft ein Ausweichen auf die Dominikanische-Republik oder Kuba an“.

Im Willicher Reisebüro an der Hülsdonkstraße hat man sogar keine Zeit für eine Auskunft. Im Hintergrund läuten mehrere Telefone und reges Stimmengewirr ist zu vernehmen. „Wir sind total im Stress wegen der Ägypten-Warnung“, sagt ein Mitarbeiter.

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