Verwalter soll Gelder veruntreut haben

Fünf Eigentümer eines Wohnkomplexes in Neersen haben Anzeige gegen ihren ehemaligen Hausverwalter erstattet.

Neersen. Nicht gut zu sprechen sind seit geraumer Zeit die fünf Eigentümer eines Wohnkomplexes am Neersener Rothweg auf den früheren Hausverwalter, einen Schiefbahner Immobilienmakler. Sie werfen ihm eine Veruntreuung von Geldern vor, die die Fünf an ihn für Reparaturen gezahlt hatten.

Es geht um einen Betrag von 12.000 Euro. „Die Gelder sind da, wir sind mit den Abrechnungen zugange“, widerspricht der Verwalter auf Anfrage der WZ vehement den Vorwürfen.

Vor wenigen Tagen hatte die Eigentümer-Gemeinschaft einstimmig beschlossen, Anzeige zu erstatten, was die neue Verwalterin Ulrike Cox erledigte. „Ich bin von ihm sehr enttäuscht, zumal er einige Versprechungen nicht eingehalten hat“, sagt Rudolf B. (53), der in dem Haus seit 1990 eine Eigentumswohnung besitzt und der Beirats-Vorsitzende der Gemeinschaft ist. So wie die anderen auch, habe er monatlich eine Umlage für Nebenkosten und Reparaturen an den Verwalter gezahlt.

Hellhörig wurden die Eigentümer im Frühjahr 2010, als sie ein Einschreiben des Finanzamtes bekamen. „Darin stand, dass wir wegen Steuerschulden des Mannes das Verwalterhonorar nicht mehr an ihn, sondern an das Finanzamt überweisen sollten“, sagt B., der sich kurze Zeit später gemeinsam mit Miteigentümer Ernst Kuhlen in den Schiefbahner Geschäftsräumen des Maklers die Bücher zeigen ließ. Rudolf B.: „Die 12 000 Euro waren nicht mehr da.“

Der Beschuldigte selbst soll um einen Aufschub der Zahlungen gebeten haben. Andere Eigentümer waren schon vorher skeptisch geworden, da einige dringende Arbeiten, wie der Anstrich der Fenster, auf sich warten ließen.

„Wir haben ihm dann zur Begleichung des Kontos im Mai des vorigen Jahres eine Frist von sechs Monaten gegeben“, schildert Ernst Kuhlen (62), Vorsitzender der Heimat- und Geschichtsfreunde Schiefbahn. „Immer wieder wurde uns gesagt, wir bekämen unser Geld, aber es passierte nie etwas“, sagt B. abschließend. Nicht gut zu sprechen auf den Verwalter ist auch ein anderer Mit-Eigentümer, Friedhelm Laumen.

Nach den Vorfällen hatte sich die Eigentümer-Gemeinschaft schon im Mai 2010 mit Ulrike Cox für eine andere Hausverwalterin entschieden. Damit jetzt bald unter anderem die notwendigen Reparaturen erfolgen können, müssen die fünf Eigentümer mit einer Einlage von insgesamt 5.000 Euro nochmals tief in die Tasche greifen.

Der Verwalter, der seit Jahrzehnten als Immobilienmakler tätig ist und zahlreiche Aufträge zur vollsten Zufriedenheit der Kunden erledigt hatte, widerspricht den Aussagen, will jetzt einen Anwalt einschalten und prüfen, wie er sich gegen derartige „geschäftsschädigende Behauptungen“ schützen kann. Außerdem: „Derartige private Auseinandersetzungen gehen die Öffentlichkeit nichts an“.

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