Tönisvorst: Finger weg vom Karneval

Abstimmung: Gut 56 Prozent sprechen sich dafür aus, nicht am närrischen Brauchtum zu sparen.

Tönisvorst. Nein, der Karneval soll nicht angetastet werden. Gut 56 Prozent der über 350 WZ-Leser, die sich an der Online-Abstimmung beteiligt haben, wollen nicht am Brauchtum sparen. Dazu sei es zu wichtig. Gut 43 Prozent sehen das anders und glauben, dass der Karneval seinen Anteil bei der Gesundung der Stadtfinanzen beitragen sollte.

Angestoßen worden war die Debatte von der CDU-Fraktion Tönisvorst. Die hatte am Rande ihrer Haushaltsberatung den Vorschlag gemacht, die Karnevalszüge in St. Tönis und Vorst jeweils nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen, immer im Wechsel. So könne Geld gespart werden - beispielsweise bei der Umleitung des Öffentlichen Personennahverkehrs.

Die Diskussion war im Vorfeld des Straßenkarnevals so richtig in Schwung gekommen. Da hatten die Karnevalisten offenbar noch genug mit Feiern zu tun und offenbar keine Zeit, bei der Abstimmung mitzumachen. Denn in den ersten Tagen war die Stimmung eher so, dass man ruhig am Karneval sparen könnte. Am Nachmittag des Veilchendienstag begann sie zu kippen, bis sich schließlich das aktuelle Ergebnis heraus kristallisierte.

Dennoch, auch die Verantwortlichen des Karnevals überlegen, was sie ändern können. Das bestätigte Elke Köster, Vorsitzende des Tönisvorster Karnevals-Komitees, gegenüber der WZ. Bei der letzten Versammlung im vergangenen September sei das Thema angesprochen und den Vereinen quasi als "Hausaufgabe" mitgegeben worden. Bei dieser Gelegenheit war auch der Weg freigemacht worden, dass nicht mehr zwangsläufig ein Prinzenpaar die Narren in der Apfelstadt regiert, sondern auch ein Dreigestirn.

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