St. Tönis: Räuberinnen sind 14 und 16 Jahre alt

Kriminalität: Der Handtaschenraub vom 10. Januar ist aufgeklärt. Er hatte den Ruf nach Polizeipräsenz laut werden lassen.

St. Tönis. Ein Handtaschenraub vom 10. Januar, der sich in der St. Töniser Innenstadt abgespielt hat, ist aufgeklärt. Nach Auffassung der Polizei haben zwei Mädchen aus St.Tönis, 14 und 16 Jahre alt, das Verbrechen verübt. Beide seien geständig.

Die Täterinnen hatten ihr Opfer, eine 24-jährige Frau aus Kempen, ab dem Wilhelmplatz verfolgt. Vor der Sparkasse an der Ringstraße schubste eines der Mädchen die Frau von hinten, so dass diese ins Straucheln kam. Diesen Augenblick nutzte die Komplizin, um die Handtasche zu entreißen. Danach waren die Täterinnen geflohen. In der Handtasche befanden sich persönliche Sachen, Papiere und Bargeld.

Die Täterinnen sind der Polizei bekannt, besonders die jüngere war bereits öfter wegen Diebstahls aufgefallen. Beide stammen aus Familien mit Migrationshintergrund. "Wir werden mit aller Konsequenz ermitteln", kündigt Polizei-Sprecherin Antje Heymanns an.

Die Ermittlungen der Jugendsachbearbeiter der Kripo Kempen hatten im Laufe der letzten Woche auf die Spur der Mädchen geführt. Am Freitag nahmen die Ermittler die Tatverdächtigen in ihren Schulen vorläufig fest. Im Zuge der Vernehmungen gaben sie zu, die Beute mit mehreren Bekannten geteilt zu haben. Auch diese müssen nun mit einer Strafanzeige und einem Verfahren wegen Hehlerei rechnen.

Dieser Vorfall und eine Schlägerei am Tag zuvor hatten die SPD nach mehr Polizeipräsenz fragen lassen. Auch die so genannte Sicherheitskonferenz aus Polizei und Stadt hatte sich damit beschäftig. "Das hat eine neue Qualität, das darf sich nicht wiederholen", hatte Bürgermeister Thomas Goßen gefordert. Bei der Schlägerei war ein junger Mann mit einer abgebrochenen Flasche verletzt worden. Die Täter sind unterdessen ermittelt (die WZ berichtete).

Eine zentrale Rolle bei derartigen Vorkommnissen spielt laut Polizei der Alkohol-Konsum. Deshalb hatte die Stadt einen Mitarbeiter abgestellt, der kontrollieren soll, ob an Kiosken oder anderswo Alkohol an Kinder und Jugendliche abgegeben wird. Dessen Erfahrung: Mit den größeren Läden gibt’s keine Probleme, allerdings würden zwei "schwarze Schafe" immer wieder auffallen.

Erstmals war bei der Sicherheitskonferenz auch beraten worden, ob Streetworker zum Einsatz kommen sollen. Dazu laufen noch Gespräche mit dem Kreis.

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