Vorst Tattoos für das Heim- und für das Fernweh

Susanne Büdenhölzer-Boms aus Vorst trägt Motive, die für Kreativität und Lebendigkeit stehen.

Vorst: Tattoos für das Heim- und für das Fernweh
Foto: Friedhelm Reimann

Vorst. Seit gut und gerne fünf Jahren wird Susanne Büdenhölzer-Boms aus Vorst auf Schritt und Tritt von einer Rotkehlchen- schwalbe begleitet. Der Vogel, den es in der freien Natur gar nicht gibt, schon gar nicht in der Gefiederfarbe Lila, trägt eine Ranunkel im Schnabel, die als solche auch nicht so recht erkennbar ist. Trotzdem schwärmt die 31-Jährige von dem Motiv auf ihrem rechten Schulterblatt: „Wunderschön!“

Vorst: Tattoos für das Heim- und für das Fernweh
Foto: Friedhelm Reimann

Es ist ihr erstes Tattoo, das sie sich mit Mitte 20, ein Jahr nach der Geburt ihres Sohnes, stechen ließ. Es steht „für so vieles. Vor allem für die Freiheit, vieles sein zu können.“

Ein Jahr später hat sie dem Tätowierer die andere Schulterseite hingehalten und sich das Motiv einer alten Nähgarnspule aus Holz, Knöpfe, Nadel und Faden stechen lassen.

Es sind Symbole ihrer Leidenschaft fürs Nähen: „Die habe ich von meinen beiden Omas. Die eine hat mit das Handnähen beigebracht als ich sechs oder sieben Jahre alt war, die andere später das Nähen an der Maschine. Das hat mich so begeistert. Danach habe ich nur noch genäht“, sagt die Vorsterin. Seit sie 15 ist, schwört sie auf ihre alte Nähmaschine aus Metall.

Nach einigen Semestern „Bekleidungstechnik an der Hoschule Niederrhein“ hat Susanne Büdenhölzer-Boms in Essen das Studium der Erziehungswissenschaft aufgenommen und abgeschlossen. Heute arbeitet sie als Jugendbildungsreferentin für die Kolpingsjugend im Diözesanverband Aachen.

Das kreative Hobby pflegt sie in ihrer Freizeit, fertigt Accessoires, Haarbänder, Schmuck, Kopfschmuck wieFascinator vertreibt sie unter ihrem eigenen Label „sahnekitschcouture“.

Das ist eine ideale Überleitung zum dritten Tattoo, das sich Susanne Büdenhölzer-Boms in Krefeld in den linken Unterarm stechen ließ. Ihn ziert eine romantisch verzierte Schere, eine alte Nähmaschine und ein Stück Spitze. Darüber stapeln sich alte Porzellantassen. In der obersten schwimmt ein kleines Segelschiff: „Die Tassen stehen für Heim- und das Schiff für Fernweh. Von beidem habe ich immer viel“, sagt die Vorsterin.

Das nächste Tattoo-Motiv hat Susanne Büdenhölzer-Boms bereits im Kopf. Sie wartet dafür aber die kalte Jahreszeit ab. „Ich lasse mich immer nur im Winter tätowieren. An ein neues Tattoo darf acht Wochen lang möglichst wenig Wasser und wenig Sonne kommen.“ Die Pfingstrose, die es werden soll, ist darauf auch nicht angewiesen.

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