St. Tönis.: Traum vom Stelzenhaus

Für die Entwicklung des Ortskerns von St. Tönis hat der Ex-Abgeordnete Walter Schöler zehn Punkte erarbeitet.

St. Tönis. Das Thema hat ihn nie losgelassen. Schon vor 20Jahren war Walter Schöler als Mitarbeiter des Liegenschaftsamtes mit der Sanierung des Ortskerns beschäftigt. Noch heute hält ihn das Thema im Rahmen seiner Vorstandsarbeit für die Allgemeine Wohnungsbau Genossenschaft (AWG) in Atem. Er hat sich hingesetzt, nachgedacht und ein Papier zu Papier gebracht.

Was ist zu tun? Welche Bereiche müssen dringend angepackt werden? Welche Alternativen gibt es?

"In den letzten Jahren ist nichts passiert", sagt Schöler. Zwei Läden seien im Wirichs Jätzke entstanden, außerdem der Rewe-Markt. "Zu wenig", findet der Ex-Bundestagsabgeordnete. Und betont, dass sein Papier ein Anstoß sein soll - eine Diskussionsgrundlage. Über die Parteigrenzen hinweg. "Das Papier ist mit niemandem abgesprochen."

Zehn Schwerpunkte hat Schöler sich vorgenommen. Wohl wissend, dass die Gebäude und Grundstücke oftmals in Privatbesitz sind oder der Kirche gehören. "Natürlich muss das jeder Eigentümer selbst entscheiden. Aber es muss entschieden werden", fordert Schöler. Die Politik denke in Legislaturperioden, die Kirche in Ewigkeiten.

Eine kühne Idee hat Schöler für das Areal der ehemaligen Parkpalette. Nur mit Stellflächen sei dieses Filetstück nicht gut genug genutzt. Quasi auf Betonstelzen könne man über der Parkfläche zwei bis drei Obergeschosse mit Raum für Wohnen, Büros, Praxen und Hotel schaffen.

Ein neues Pfarr- und Familienzentrum könnte am Kirchplatz entstehen. Schöler glaubt, dass man dies in einem Tausch mit dem Marienheim hinbekommen könnte. Bezüglich der momentanen Bausubstanz sagt er: Abriss wahrscheinlich.

Hier sieht Schöler eine Reihe von Alternativen. Das reicht vom Umbau mit gleichzeitiger Nutzung für Wohnbauzwecke bis zur Aufgabe des Standortes durch die Kirche. Dann könnten Arztpraxen und Büros entstehen. Oder: Ein zentraler Bau für die Stadtverwaltung.

"Einen richtigen Platz wie er in Mitteleuropa üblich ist", stellt sich Schöler vor. Mit Bebauung und Parkflächen. Oder: der Verwaltungsanbau.

Eine Bebauung mit unten Geschäften und oben Wohnraum für altersgerechtes Wohnen. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch das Papier. "Ich will der Altersentwicklung Rechnung tragen", sagt Schöler.

Hier sei die Wirtschaftsförderung gefragt, mit den Eigentümern Lösungen zu suchen. Das sei in der Vergangenheit besonders schwierig gewesen.

Möblieren und überdachen - sagt das Papier zu einer der leblosesten Ecken der Innenstadt. An der Kaiserstraße könne ein neuer Seniorentreff entstehen. Ein Verbindung vom Parkplatz Pastorswall würde dem Alten Markt zum Durchbruch verhelfen.

Generell solle das Rathaus weiter genutzt werden. Schöler schlägt aber vor, das Standesamt zu verlegen. Alternativ könne man über eine Verlagerung der Bücherei nachdenken und dann eine gastronomische Nutzung anbieten.

Einen zentralen Hausarzt-Notdienst, physikalische Praxis, Apotheke und vielleicht noch ein Hospiz - hier gebe es eine Reihe Möglichkeiten, die Infrastruktur zu stärken.

Eine Überplanung in diesem Bereich könne Entlastung für die Parkplatzsituation bringen. Grundstücke könnten von hinten erschlossen werden, wo dann bebaut werden könnte oder Stellflächen entstünden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort