Baustelle Schäferstraße: Jetzt wird gebaut

Der erste Spatenstich für das St. Töniser Neubaugebiet „von-Sahr-Straße“ ist getan. Am Montag beginnt die Firma Blandfort damit, die Baustraße und die Kanäle anzulegen.

St. Tönis. Der Faktencheck auf holprigem Baugrund entlarvt das Baustellenschild des künftigen Wohnviertels „von-Sahr-Straße/Schäferstraße“ im ersten Punkt als überholt: Baugrundstücke direkt von der Stadt „zu kaufen“ — das war einmal.

Die 24 innenstadtnahen und in idyllischer Lückenlage hinter dem Friedhof platzierten Flächen sind längst von Notaren schriftlich unter Dach und Fach gebracht. Nur ein einziger Notartermin liegt für die Stadt noch an. Ansonsten haben Hausbau-Willige unterschrieben und stehen mehr oder weniger in den Startlöchern.

Auch die beiden äußeren Grundstücke dieses Wohngebietes, vorgesehen für eine Bebauung von einmal neun und auf der anderen Seite von vier Reihenhäusern, sind gegen Bestpreis-Angebote an Bauträger bereits veräußert.

Die farbige Skizze auf dem Baustellenschild allerdings beschreibt die Zukunft des Geländes, auf dem zurzeit noch das Gras wächst und Pusteblumen blühen.

Sogenannte Vakuumlanzen, die aus dem Erdreich ragen, sind sichtbare Zeichen für eine vorbereitende Grundwasserabsenkung um eineinhalb Meter. Ein Bagger steht am Spatenstichtag bereits auf dem Bauland, ein weiterer wird am kommenden Montag anrollen, wenn die Firma Blandfort Tief- und Straßenbau damit beginnt, die von-Sahr-Straße als Baustraße anzulegen und mit dem Kanalbau zu beginnen — für die Versorgung der Grundstücke mit Gas, Wasser und Strom. Das Baugebiet wird zwei Zufahrten bekommen, die in beide Richtungen zu befahren sind.

„Mindestens die Hälfte“ der künftigen Hausherren, so Marcus Beyer, Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung, stammen aus Tönisvorst. Viele junge Familie wollen sich in der Apfelstadt niederlassen.

Bewerber mit Kindern beispielsweise gingen mit mehr Sozialpunkten als Kinderlose in das Bewerbungsverfahren um die Grundstücke. Ein Verfahren, so Bürgermeister Goßen, das „vergleichbar mit den Nachbarstädten“ sei.

Im Juli, rechnet Diplom—Ingenieur Dirk Moßig, Bauleiter von Blandfort, „könnten die Ersten mit dem Hausbau beginnen“. Für die Firma ist das aktuelle Projekt eher ein kleinerer Auftrag, „aber ein durchaus attraktiver durch den Charme der Lückenbebauung“, sagt Achim Blandfort.

Erst wenn 80 Prozent der künftigen Bebauung fertiggestellt sind, wird es an den Straßenendausbau gehen. Nicht eher, um eine gegenseitige Behinderung der ausführenden Firmen zu verhindern.

Anwohner der Schäferstraße werden sich einige Monate auf Staub und Baulärm einstellen müssen. Für die Nachbarschaft, die vor Bekanntwerden der Ausbaupläne unter anderem Nachteile durch mehr Verkehr befürchtet hatte, soll es sowohl bei der Stadt als auch bei der ausführenden Baufirma direkte Ansprechpartner geben.

Den Bewohnern der Schäferstraßenhäuser 7 bis 17 bleibt ihr Blick ins Grüne dauerhaft erhalten — sie schauen weiterhin auf den Grüngürtel, auf die Bäume und Sträucher, die ihre Parkplätze von der zwei Hektar großen Wiesenfläche trennen.

Für einen Faktencheck, den Vergleich der tatsächlichen Baufortschritte der neuen Nachbarschaft mit dem Baustellenschild, müssen sie nur ein paar Schritte zurücklegen.

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