Willich Hilfe gibt es bald im Container

An der Rosentalhalle sollen künftig Lebensmittel ausgegeben werden. Der Verein braucht Geld für das Projekt.

Willich: Hilfe gibt es bald im Container
Foto: Georg Salzburg

Tönisvorst. Ende des Jahres könnten die Container bezogen werden. Diese Hoffnung hat Jürgen Beyer. Der Vorsitzende der Tönisvorster Hilfe kämpft schon seit Jahren darum, dass sein Verein eine vernünftige Unterbringung zur Lagerung von Lebensmitteln, feste Räume für die Sortierung und zur Ausgabe erhält. Nun sieht es so aus, als könne sein „Wanderzirkus“, so Beyer, bald ein feste Bleibe bekommen. Ein Modell der Container im Maßstab 1:50 ist ab sofort in der Kassenhalle der Sparkasse in St. Tönis zu sehen.

An der Rosentalhalle sollen die neun Container ihren Standort bekommen. „Die Lage ist günstig für unsere Besucher“, berichtet Beyer: Anders als bisher am Marienheim werden die Kunden der Tönisvorster Hilfe hinter der Halle eher unbeobachtet ihre Lebensmittel abholen können. Im Schnitt kommen etwa 130 Besucher zu den Ausgaben, etwa 300 Menschen werden so versorgt. Denn zu den Kunden gehören auch Familien mit bis zu acht Kindern.

Ein Kühl-Container, zwei für die Lagerung und mehrere für die Ausgabe der Lebensmittel sind vorgesehen. Hinzu kommen Räume für sanitäre Anlagen und ein Sozial- und Aufenthaltsraum. Aufgebaut werden können die Container innerhalb von wenigen Tagen — wenn denn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind.

Dazu gehört vor allem die Unterzeichnung eines Nutzungs- oder Pachtvertrags, den der Verein mit der Stadt abschließen möchte. „Die Verhandlungen sind auf einem sehr guten Weg“, plaudert Jürgen Beyer aus dem Nähkästchen. Etliche Fragen — so zum Anschluss von Strom und Wasser — sind aber noch offen.

Beyer und sein Vorstandskollege Reinhard Bismanns bleiben optimistisch, dass im Herbst alle Dinge geklärt sind. Denn schließlich nehme ihr Verein der Stadt und dem Jobcenter Aufgaben ab.

Der Pachtvertrag soll in einer Vereinsversammlung absegnet werden. Eine Entscheidung der 110 Mitglieder ist notwendig, denn immerhin müssen bis zu 100 000 Euro aus der Kasse aufgewendet werden — wenn sich denn keine großzügen Spender finden.

Genau darauf hofft aber die Tönisvorster Hilfe — und hat deshalb in der Sparkasse das Container-Modell aufgebaut. Bis Ende Juni soll es dort stehen bleiben und über das Projekt und Spenden-Möglichkeiten informieren. An den Kassenschaltern wird zudem ein großes Spendenschwein platziert, wie Filialleiter Horst Klausmann berichtet. „Drei Großspender, die anonym bleiben möchten, haben wir schon gefunden“, berichtet Jürgen Beyer. Und auch Hausherr Horst Klausmann signalisiert weitere Unterstützung.

Trotzdem wird die „Hilfe“ in Zukunft nicht verhindern können, von ihren Kunden einen kleinen Obulus zu nehmen. Pro Person bei der Ausgabe ist von einem Euro die Rede. Anders seien die laufenden Kosten von bis zu 14 000 Euro im Jahr nicht mehr zu bewältigen, sagt Jürgen Beyer. Umgesetzt werden soll dies nach dem Bezug der Container. Zwei davon gehören dem Verein bereits: „Sie stehen im Gewerbegebiet“, berichtet Bismanns.

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