Willich Dosenwerfen mit Michel aus Lönneberga

Beim Familienfest im Neeserner Schlosspark konnten Fans den Schauspielern des Kinderstücks ganz nahe kommen.

Willich: Dosenwerfen mit Michel aus Lönneberga
Foto: Friedhelm Reimann

Neersen. Dass sie gute Schauspieler sind, hatten sie gerade erst auf der Freilichtbühne bewiesen. Dass die Akteure von „Michel aus Lönneberga“ auch hervorragende Motivatoren sind, wurde am späten Sonntagvormittag beim traditionellen Familienfest im Schlosspark deutlich.

Sie geizten nicht mit Lob, auch wenn mal etwas nicht so gut geklappt hatte an einer der sieben Stationen, die die Kinder zu absolvieren hatten. Zur Belohnung gab es dann ein Schlossfestspiel-Käppi oder eine Schlossfestspiel-Tasse voller Süßigkeiten.

Viola da Seta, Willicher Kulturamts-Mitarbeiterin

„Es läuft gut in dieser Festspiel-Saison“, freute sich Kulturamts-Mitarbeiterin Viola la Seta. Doris Thiel, Geschäftsführerin der Schlossfestspiele, hatte bei der Pressekonferenz zu „Der zerbrochene Krug“ am Freitag von 23 000 verkauften und reservierten Karten gesprochen.

Gut lief es auch beim Familienfest. Die erste erfreuliche Erkenntnis: Es gibt noch sehr viele Familien mit kleinen Kindern, Familien, denen Kulturangebote offenbar wichtig sind.

Oft gab es zur Einstimmung auf einen besonderen Vormittag ein Eis — das diente auch zur Überbrückung der Wartezeit, bis die Schauspieler in ihren Kostümen tatsächlich endlich erschienen.

Michel aus Lönneberga (alias Holger Stolz) motivierte seine Fans am Dosenwurfstand

„Ob der Michel aus Lönneberga wirklich so ein lustiger und lässiger Typ ist?“, werden sich viele Kinder gefragt haben. Er sollte in Gestalt von Holger Stolz seine Fans nicht enttäuschen. „Das ist ja ’ne ganz neue Wurftechnik“, bemerkte der Michel, wenn das mit dem Dosenwerfen mal nicht so klappte, wenn das scheppernde Geräusch ausblieb. „Komm’, die räumst Du auch noch ab“, ermunterte der Pfiffikus die kleinen Dosenwerfer, wenn die gerade gut in Form zu sein schienen.

Die Lina, verkörpert von Sylvia Schitter, sah aus der Nähe genauso aufgeweckt aus, wie von der Zuschauertribüne aus betrachtet. Ihre Spiele zeigten den Kindern die Zähne: Der Krokodilskopf schnappte zu, wenn die Kinder einen verkehrten Zahn berührten — ein toller Spaß, der volle Konzentration erforderte.

Bei Gideon Rapp, der die Kuh spielt und Regisseur des Kinderstücks ist, konnten die Parkbesucher Milch melken. Heinz-Hermann Hoff sorgte in seiner historischen Polizeiuniform für Ordnung, hatte immer den Überblick.

Arno Strupat von „De Bütt“ hatte sich für ein Spiel mit Wasser entschieden: Kinder mussten — beziehungsweise durften — mit großen Wasserpistolen auf „Pinguine“ zielen. „Das war total super“, lobte eine Mutter wenige Meter entfernt, wo Reinhild Köhncke leere Plastikflaschen verteilte. Die dienten als Percussions-Instrumente für den Michel-Rapp.

Der Vorsitzende des Kulturausschusses, Franz Auling, outete sich als Akteur im Kölschen Karneval. Er hatte Mitglieder dieser Karnevalsgesellschaft eingeladen, gekommen waren unter anderem der Vizepräsident Ingo Pohlkötter, dessen Sohn Hannes (7) Spaß hatte bei der Bewältigung der Aufgaben.

Und den Erwachsenen gefiel das Zugucken. Kindergesichter schminken war wieder ein beliebtes Angebot — eine Aktion, bei der die Kinder mal ein paar Minuten lang still sitzen durften.

Fest steht, dass die Bewegungsfreude enorm war, etliche Jungen und Mädchen wollten so manchen Parcours zweimal absolvieren.

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