Bildung: Hauptschule in der Diskussion

SPD kann sich Umbau in eine Gemeinschaftsschule vorstellen.

Willich. Ein Bekenntnis zur Anrather Hauptschule hat vor Tagen der Bundestagsabgeordnete und Willicher CDU-Chef Uwe Schummer abgegeben. „Sie hat den gleichen Stellenwert wie die übrigen Schulformen der Stadt“, betonte er. „Diese Aussage wird von uns begrüßt, zumal die Johannesschule eine hervorragende Arbeit leistet“, sagt dazu SPD-Ratsherr Uli Winkler. Gleichzeitig müsse sich Schummer aber die Frage gefallen lassen, was mit dieser Schule geschehen soll, wenn dort immer weniger Kinder angemeldet werden.

„Während die Städte rings um Willich immer mehr Hauptschulen geschlossen haben und kleinere Gemeinden — siehe Tönisvorst — bereits über Alternativen nachdenken, soll hier der Status quo erhalten bleiben“, merkt Winkler als schulpolitischer Sprecher der SPD an. Man könne aber keine zukunftsorientierte Politik betreiben, indem man nur zusehe, wie eine Schulform langsam zugrunde gehe.

Schummer hatte erklärt, dass die CDU die „Schulexperimente“ der Landesregierung ablehne. Für Winkler ist das aber kein „Experimentieren“, sondern die Suche nach einer adäquaten Beschulung.

„Es muss auch in unserer Stadt darüber nachgedacht werden, ob man beispielsweise mit einer Gemeinschaftsschule genau die Kinder fördert, die jetzt nicht mehr an der Hauptschule angemeldet werden oder in Nachbarstädte abwandern“, sagt Winkler.

An der Johannesschule haben Überlegungen zur Sicherung der eigenen Zukunft längst begonnen. „Hauptschulen müssen landesweit bangen. Egal wie gut wir sind, wir sind gefährdet“, hatte kürzlich Leiterin Karin Kirchmair im Gespräch mit der WZ erklärt. Im Blick hatte sie dabei auch den Wegfall der verbindlichen Empfehlung zur Wahl der weiterführenden Schule.

Die Lehrerkonferenz hatte die Schulleitung bereits im Herbst 2010 beauftragt, alle Möglichkeiten der Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule oder ähnliche Schulform zu prüfen. Gespräche hat es unter anderem schon mit Schuldezernentin Brigitte Schwerdtfeger gegeben.

Bernd Hitschler-Schinhofen, Leiter des zuständigen Geschäftsbereichs, macht gleichzeitig klar, dass die Ausgangssituation in Willich eine andere ist als etwa in Tönisvorst: „Wir haben bis heute eine stabile Zweizügigkeit der Johannesschule.“ Mitte März lägen die Anmeldezahlen für das nächste Schuljahr vor, danach werde der Schulentwicklungsplan fortgeschrieben. Erst mit diesen verlässlichen Daten könne man konkrete Pläne machen.

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