Willich/Kreis Viersen : Anne und Luis: Ein tolles Gespann
Der Hund soll wie seine Schwester Bella und Pudel Lucky zum Blindenführhund ausgebildet werden.
Anrath/Grefrath. „Sitz und Platz klappen schon gut. Aber an der Leine geht er zickzack. Er ist ein so aufgeregter Hund.“ Die Frau, die gerade mit ihrem an der Leine hin und her tänzelnden Yorkshire Terrier zur Junghundegruppe von Dirk Kempken gestoßen ist, muss erst einmal tief durchatmen. Ankommen. Runterkommen.
Auf der Autofahrt zum Trainingsplatz auf dem Schulgelände am Pastoratshof in Grefrath habe der Hund nur gezittert, erzählt sie. Hundetrainer Dirk Kempken nickt. Die Chocolate-Töne des Felles, sagt er, wiesen darauf hin, dass die Nervosität des Hundes ein züchterisches Problem sei. Er rät zur Ruhe. Also: Ankommen. Runterkommen.
Das gilt auch für einen Elo-Welpen, der mit seiner Besitzerin durchs Tor spaziert. Und den temperamentvollen, pubertierenden Rüden Django. Mensch und Tier — alle halten erst einmal in der Gruppe inne, bevor sie auf die große Wiese gehen dürfen. Dirk Kempkens Rat für Mensch-und-Hunde-Gespann: strukturiert sein und bleiben.
Vorbildlich startet die zehnjährige Anne Kohr aus Anrath in die Begrüßung, die als Handschlag-Ritual allen Übungen in der Gruppenstunde vorausgeht. Während sie die Runde macht, wartet Luis, der elf Monate alte Labrador, an seinem Platz.
Luis ist eigentlich der Hund von Sabine Braun, einer Nachbarin von Familie Kohr. Tierärztin Braun besitzt zurzeit vier Hunde: Luis und seine Schwester Bella, ebenfalls elf Monate jung, den schwarzen Pudel Lucky und ihren Hofhund, der zu Hause wacht. Sabine Braun: „Ich habe Spaß an Hunden und wir haben viel Platz. Sie können sich bei uns auf 11 000 Quadratmetern austoben und eine schöne Jugend haben.“