Alleeschule wird aufgegeben

Das alte Gebäude soll von einem Investor vermarktet werden. SPD und FDP wurden überstimmt.

Willich. CDU und Grüne waren sich am Donnerstagabend im Stadtrat einig: Die Anrather Alleeschule wird aufgegeben.

Private Investoren sollen gemeinsam mit der Stadt für das knapp 100 Jahre alte Gebäude Nutzungs- und Realisierungskonzepte entwickeln. Bis zuletzt hatten SPD und FDP gegen einen solchen Beschluss gekämpft. Sie wollten die Entscheidung vertagen, um die Möglichkeit offen zu halten, die Alleeschule zum Bürgerzentrum zu machen.

CDU-Ratsherr Dieter Lambertz lehnte den zweimal vorgebrachten Vertagungsantrag im Namen seiner Fraktion ab. „Wir wollen in Anrath vorankommen“, betonte er. Vor allem die schwierige Finanzsituation der Stadt, auf die Kämmerer Willy Kerbusch hingewiesen hatte, hob Lambertz in seiner Argumentation hervor. Kerbusch hatte betont, dass die Stadt notwendige Investitionen für einen Umbau der Schule sowie Folgekosten nicht tragen könne.

„Sie streuen den Bürgern Sand in die Augen“, erklärte Christian Pakusch vor diesem Hintergrund an die Adresse der SPD. Raimund Berg (Grüne) ergänzte, die Stadt stehe kurz vor einer Haushaltssicherung, bei der für freiwillige Leistungen wie ein Bürgerzentrum kein Geld mehr vorhanden sei. Dann werde womöglich die alte Schule von einem Beamten einer auswärtigen Behörde verkauft, ohne dass man das in Willich noch verhindern könne.

Uli Winkler (SPD) und Franz-Josef Stapel (FDP) machten sich vergeblich dafür stark, vor einer Entscheidung den Bürger zu fragen. 300 Unterschriften seien dafür gesammelt worden, so Winkler.

Zur weiteren Nutzung des Gebäudes hob Winkler hervor, man verschließe nicht die Augen vor der Finanzsituation der Stadt. Auch eine Mischnutzung des Gebäudes, teils als Bürgerzentrum, teils als Gewerbefläche für Anwälte oder Ärzte, sei denkbar. Mehrfach erhielt er für seine Anmerkungen Applaus von den zahlreich erschienenen Zuschauern — bis der Bürgermeister dies mit Verweis auf die Gemeindeordnung untersagte.

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