Wirtschaftsförderer Markus Hergett: „Ich sehe mich als Kümmerer“

Markus Hergett übernimmt von Uli Eßer das Amt des Wirtschaftsförderers der Stadt Tönisvorst.

Tönisvorst. Der Mann ist schon jetzt eine feste Größe. Was nicht zuletzt an seinen 1,92 Metern liegt. Was seine Arbeit bei der Stadtverwaltung angeht, ist Markus Hergett auf gutem Weg, sich zu etablieren.

Seit vergangenem Herbst ist er für die Wirtschaftsförderung zuständig, in wenigen Monaten löst er auch offiziell Uli Esser ab, der nach sage und schreibe 50 Jahren in den Ruhestand geht.

Ansprechpartner für Unternehmen in der Stadt will er sein. „Ich verstehe mich als Dienstleister“, sagt Hergett. Er will helfen, sich im Behörden-Dschungel zurechtzufinden. „Ich sehe mich als Kümmerer“, sagt der 38-Jährige.

Und nennt ein Beispiel: „Eine Firma möchte expandieren. Eine andere versucht gerade, Hallenkapazität loszuwerden. Wenn man beide zusammenbringen kann, ist es doch sehr gut gelaufen.“

Ein anderer Fall: Wenn die Stadt rechtzeitig informiert wird, dass eine Firma geht, kann sie helfen, das Gebäude weiter zu nutzen. Ein solcher Fall ist derzeit aktuell, schließlich hat der japanische Autobauer Daihatsu erklärt, sich zurückzuziehen. An der Industriestraße wartet dann ein größere Immobilie darauf, weiter genutzt zu werden. Es muss auch nicht immer die große Aktion sein.

„Bis jetzt gibt es fast täglich die Gelegenheit, kleine Hilfen zu leisten“, sagt Hergett. Da gehe es schon mal um ein Ladenlokal, das gesucht oder um eine Fläche, die benötigt werde.

Wichtig sei ihm die Bestandspflege. Hier will sich Hergett um das Nahrungsmittel-Handwerk kümmern. „Es ist klasse, dass solche Betriebe wie Bäckereien und Metzgereien hier noch existieren. Das kann man nur unterstützen.“ Dabei könne man die Zentren fördern, und zwar beide: In Vorst und St. Tönis.

Eines sei klar: Tönisvorst werde nicht zu einem Groß-Standort für Industrie-Betriebe. „Da braucht man sich ja nur mal in der Nachbarschaft umzusehen“, sagt Bürgermeister Thomas Goßen. Wo er und sein neuer Wirtschaftsförderer aber durchaus Potenzial sehen, ist der Tourismus. Gerade im Bereich von Tagestouren lasse sich hier einiges erreichen.

Was ist mit neuen Gewerbeflächen? Hier sei die Stadt in Gesprächen mit Bezirks- und Landesregierung, mehr könne man nicht sagen. Später im Jahr ist ein Wirtschaftsgespräch vorgesehen.

Markus Hergett wird sein Büro an der Bahnstraße in St. Tönis haben. Von wo aus er gelegentlich Wirtschaftsförderung betreiben will, wie er sie mit Uli Esser begonnen hat: zu Fuß zu den Firmen hin, klingeln, das Gespräch suchen.

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