Hoch auf dem Narren-Wagen

Die jecke Session ist immer auch eine Zeit für Hobby-Handwerker. Die WZ war in der Wagenbauhalle in Dülken zu Besuch und stellt ein Beispiel vor.

Hoch auf dem Narren-Wagen
Foto: Knappe

Viersen. Größer, lauter, schöner - so stellen sich Dennis Hirschmüller (23), Matthias Gross und Sinan Heesen (beide 20) ihren Karnevalswagen vor. Die drei Freunde aus Viersen bauen derzeit an dem Fahrzeug und sind voller Vorfreude. Doch von dem Motto „Après-Ski“ ist derzeit noch nichts zu erkennen.

Die WZ war zu Besuch in der Wagenbauhalle am Rand von Dülken. „Von Altweiber bis Veilchendienstag sind wir unterwegs“, beschreibt Sinan Heesen die Straßenkarnevals-Session der Freunde. Mit eigenem Wagen zog das Trio erstmals 2012 los. Damals gründete Heesen seine eigene Event-Agentur — und diese bewarb er dann auch mit Banner am Wagen. „Entsprechend auffallend groß und laut ist unser Mobil“, sagt Heesen.

Doch es geht noch größer: Als „langfristige Investition“ erwarben die Freunde im April des vergangenen Jahres einen ausrangierten Container-Anhänger, den sie zur „Apres-Ski-Hütte“ umbauen. „Diesmal nutzen wir die erlaubten Maximalmaße aus“, sagt Hirschmüller mit Stolz in der Stimme.

Sinan Heesen und seine Freunde haben unter anderem Wurfmaterial sowie Musik- und Zapfanlage dabei

Zum acht Meter langen, drei Meter breiten und vier Meter hohen Spaßmobil passt der bullige John-Deere-Traktor, den Kumpel „Freddy“ durch die Umzüge in Grefrath-Oedt, Viersen, Süchteln und Dülken (siehe Kasten) lenken wird.

3,5 Tonnen Stahl verbauten die Macher fürs Gerüst, hinzu kommen Holzverkleidung, Deko, Musik- und Zapfanlage sowie Wurfmaterial. „Bis zu 28 Tonnen Ladung sind erlaubt“, sagt Heesen. Wie im Vorjahr wird ein Stromaggregat (zwei Tonnen schwer, 40 Kilovoltampere) die Musikanlage mit zehn Bass- und sechs Top-Boxen antreiben. „Wir heizen unseren Gästen mit Karneval-Kult-Hits, Charts- und Ballermann-Titeln ein“, kündigt Hirschmüller an.

Bis zu 60 Gäste können bei jedem Zug auf dem Wagen oder als Teil der Fußgruppe dabei sein. „Die Verkleidung zum „Après-Ski“-Motto sollte stimmen“, sagt Heesen. Auch beim Wagen muss die Optik stimmen: Weiße Watte soll das Narren-Gefährt in eine Schneelandschaft verwandeln — inklusive Almhütte mit karierten Gardinen und Eiszapfen am Dach. Im Internet bestellte Retro-Ski und Schlitten sollen den Look perfekt machen.

Heesen: „Wie in den Vorjahren geben wir allen Karnevalsbegeisterten die Möglichkeit, mitzufahren.“ Das kostet der Spaß: Für 25 Euro gibt es einen Fußgruppen-Platz in einem Zug, für 150 Euro einen Wagenplatz auf allen vier Zügen. Diese Preise pro Person sind inklusive Getränke. „Wir sind mal gespannt, wie viele Leute mit uns größer, lauter und schöner feiern wollen“, sagt Heesen.

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