Malteser Hilfsdienst: Wechsel bei der Hospizarbeit

Monika Nentwig- Nolden löst bei der Grefrather Einrichtung Ida Koch als Koordinatorin ab.

Malteser Hilfsdienst: Wechsel bei der Hospizarbeit
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Seit Jahren ist die Hospizarbeit in Grefrath mit ihrem Namen verbunden: Ida Koch. Gestern hat sie die Leitung als Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes des Malteser Hilfsdienstes offiziell an Monika Nentwig-Nolden übergeben.

Seit einem halben Jahr wird die Nachfolgerin eingearbeitet. Monika Nentwig-Nolden (53) ist gelernte Krankenschwester und hat nach Leitungsfunktionen in Krankenhaus und Altenpflegeeinrichtung zuletzt in der ambulanten Pflege gearbeitet. 2012 hat sie selbst den Kurs zum Hospizhelfer absolviert. Zunächst umfasst ihre Stelle 20 Wochenstunden, ab Ende des Jahres dann rund 30 Stunden.

Ein würdevolles Sterben zu ermöglichen, sei eine gesellschaftliche Aufgabe, findet Monika Nentwig-Nolden: „Es geht vielen Menschen darum, dort zu sterben, wo sie sich wohlfühlen — und das ist meist zu Hause.“ Dafür bietet der Hospizdienst Hilfestellung. Sei es durch Gespräche mit den Sterbenden und deren Familien oder als Entlastung für die pflegenden Angehörigen.

Rund 30 Menschen und deren Familien aus Grefrath, aber auch aus Nachbarstädten werden pro Jahr begleitet — kostenlos. Die Koordinatorin ist immer als Erste vor Ort, um zu ermitteln, wie der Bedarf in den Familien aussieht — und um einschätzen zu können, welcher Begleiter dafür geeignet ist.

Die Koordinatorin übernimmt auch die Schulung der Ehrenamtlichen. 33 Freiwillige, zwischen knapp 30 und über 70 Jahre alt, haben sich mehr als neun Monate für diese Aufgabe ausbilden lassen und leisten verschiedene Formen der ehrenamtlichen Arbeit. Über mangelndes Interesse können sich die Malteser nicht beschweren. Es gibt sogar eine Warteliste. Im Juli/August soll wieder ein Vorbereitungskurs beginnen.

Die Koordinatorin hält ständig Kontakt zu den Ehrenamtlern, den Sterbenden und deren Familien. Wenn der Moment des Abschieds gekommen ist, steht sie zur Seite.

Die Begleitung ist aber nur ein Teil der Arbeit. „Sterben, Trauer und Tod müssen in der Öffentlichkeit stärker präsent sein“, sagt Ida Koch. Auch daran arbeitet der Hospizdienst. Zudem ist die Netzwerkarbeit wichtig. „Der Dienst hat einen hohen Stellenwert in der Gemeinde“, hat Koch festgestellt. Es gebe zahlreiche Unterstützer und eine gute Zusammenarbeit zum Beispiel mit Seelsorgern und Ärzten.

„Das ist eine wichtige Lebensaufgabe. Die kann ich nun aber auch gut abgeben, weil ich sie in gute Hände gebe“, sagte Ida Koch gestern. Sie selbst habe festgestellt, dass sie in der Arbeit an Grenzen stoße. Die 62-Jährige hat noch viele Ideen, wie man den Hospizdienst weiterentwickeln kann, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit Schulen. Bis Ende des Jahres wird sie die Koordinations-Arbeit unterstützen und auch danach ehrenamtlich weiter dabei sein.

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