Kempen: Obstbauern sind zufrieden

Kaltes Frühjahr, heißer Sommer – in NRW gibt es 25 Prozent weniger Äpfel. In Kempen sind die Rückgänge nicht so dramatisch.

Kempen/St. Hubert. Dieses Jahr gibt es 45.000 Tonnen weniger Äpfel in Nordrhein-Westfalen als 2009. Das ist ein Ernteverlust von 25 Prozent - mit dieser Statistik ging jetzt die Landwirtschaftskammer NRW an die Öffentlichkeit.

Schuld daran seien ein kühles Frühjahr, ein zu heißer Sommer und die Unwetter, die am Niederrhein getobt haben. Die WZ hat bei den Obstbauern in Kempen und St. Hubert nachgefragt, wie ihre Ernte gelaufen ist.

"Ich kann den Ernteverlust nicht bestätigen. Es gab zwar einen leichten Hagelschlag, aber die davon betroffenen Früchte sind noch gute zweite Wahl für Kunden, die viel einmachen", sagt Monika Fricke vom Pleineshof in St. Hubert, Pielmey 15.

Auch auf dem Kempener Obstgut Hardt, St. Töniser Straße131, sehe es gut aus. "Allgemein stimmt ein Ernteverlust von 20 bis 40 Prozent dieses Jahr in Deutschland. Aber in unserem Betrieb schauen wir, dass wir jedes Jahr sowohl die gleiche Qualität als auch Quantität haben", sagt Markus Hardt.

Nur Wolfgang Pilters hat auf seinem Hof in St. Hubert, Scheifeshütte 9, eine geringere Ernte eingefahren: "Wir hatten ein kühles Frühjahr und im Juni sind viele noch nicht reife Früchte runtergefallen. Dazu kam anschließend die Hitzeperiode." Aber auch bei ihm seien die Verluste nicht dramatisch. Für die Privathaushalte sei genug Ware da. Nur für den Handel werde es knapp.

Obstbauer Pilters glaubt, dass im Großhandel die Preise ansteigen: "Das Problem der geringeren Ernte beschränkt sich nicht nur auf NRW oder auf Deutschland. Die Verluste sind europaweit und werden sich im Großhandel preislich bemerkbar machen." Auf seinem eigenen Hof möchte Wolfgang Pilters die Preise auf einem ähnlichen Level wie die vergangenen Jahren halten.

Und wie sieht es mit der Qualität der Früchte in Kempen und St. Hubert aus? Markus Hardt: "Die Fruchtqualitäten sehen gut aus und ab Samstag wird verkauft." Auch auf dem Pleineshof gibt es nicht nur Obst zum Einmachen: "Wir haben auch genug erste Ware." Etwas länger als gewohnt müssen die Kunden bei Wolfgang Pilters auf die späteren Apfelsorten warten: "Wir sind dieses Jahr mit der Ernte mindestens eine Woche später als in den vorherigen Jahren dran. Aber die Qualität ist gut."

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