Grefrath: Verbundschule - „Eine einmalige Chance“

Lehrer und Bürgermeister werben für die neue Schulform. 90 Eltern kamen zum ersten Info-Abend.

Grefrath. Der Countdown läuft: Noch drei Monate, dann steht fest, ob es in Grefrath außer dem Gymnasium Mülhausen noch eine weiterführende Schulen gibt.

Einzige Chance sei die Umwandlung der Haupt- in eine Verbundschule, also mit Realschulzweig, erklärte Bürgermeister Manfred Lommetz: "Unsere Hauptschule schreit geradezu danach, um einen Realschulzweig ergänzt zu werden", warb er der ersten Info-Veransattlung zur Verbundschule.

Politik, Verwaltung und Lehrer stellten sich am Mittwochabend in der Aula der Hauptschule den Fragen von etwa 90 Eltern.

"Hier ist eine tolle Schule und ein tolles Kollegium, soll das alles über den Haufen geworfen werden?", mahnte Dirk Kreulich die Eltern.

Der Lehrer war vor knapp zwei Jahren selbst in einer solchen Situation: Nur durch genügende Anmeldezahlen konnte die Verbundschule Uedem-Weeze eingerichtet werden, sonst wäre dort die Hauptschule "gestorben".

Der Leiter der Uedemer Verbundschule berichtete durchweg von guten Erfahrungen: "Alle Verbundschulen in NRW haben sich bewährt, haben steigende Schülerzahlen."

Sein Appell: "Sie haben hier die einmalige Chance, durch die Anmeldung Ihrer Kinder in Grefrath den Bestand einer weiterführenden Schule zu sichern."

Wie in Uedem sei die Grefrather Hauptschule eine kleine, bewährte und beliebte Institition, hob Wilhelmine Röhrig hervor. Die Leiterin der Grefrather Hauptschule erläuterte das Konzept einer Verbundschule mit einer Haupt- und zwei Realschulklassen: "Wir wollen pädagogisch-kreativ sein, bei entsprechenden Leistungen können Schüler von einem Zweig in den anderen wechseln."

"Was passiert, wenn sich nicht genug für eine Verbundschule anmelden?", wollten besorgte Eltern wissen. Das wäre das Aus für die Grefrather Hauptschule, erklärten die Experten. Neuaufnahmen gebe es nicht mehr, die jetzigen Schüler würden allerdings zum Abschluss geführt.

Während bislang Grefrather Kinder Realschulen in Nachbarkommunen besuchten, etwa in Kempen oder Süchteln, könne die neue Verbundschule auch Schüler anderer Gemeinden aufnehmen.

"Aber wie sollen unsere Kinder nach Grefrath kommen?", fragten Eltern aus Wachtendonk. "Ich gehe davon aus, dass die Politik bis Jahresende den Einsatz eines Busses beschließen kann", machte Bürgermeister Lommetz ihnen Hoffnung.

Große Sorge vieler Eltern: "Wenn die Verbundschule nicht zustande kommt, bekommen unsere dort angemeldeten Kindern noch anderswo einen Platz?"

Die Anmeldezeiten in Grefrath seien die frühesten im Bezirk, versicherte Elvira Müller-Deilmann vom Schulamt: "Wir informieren sofort, ob es reicht, so dass eine Anmeldung anderswo auf jeden Fall möglich ist."

Eindringlich ermutige Kreulich zu Anmeldungen an der Verbundschule: "Sie kämpfen für den Schulstandort Grefrath!"

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