Feierabendschwimmer haben in Neviges das Nachsehen

Das Freibad schließt im Regelfall um 19 Uhr. Längere Öffnungszeiten sind aus Sicht der Stadtwerke zu teuer — und auch wenig gefragt. Die Besucher sind geteilter Meinung.

Neviges. Nach einem langen Arbeitstag im Freibad ausspannen zu können — gerade jetzt im Hochsommer ist diese Aussicht verlockend. Wer allerdings bis 17 oder 18 Uhr arbeiten muss, hat beim Panoramabad schlechte Karten. Das schließt um 19 Uhr. „Wenn ich arbeiten muss, ist es blöd. Das lohnt sich dann nicht mehr“, sagt beispielsweise der Auszubildende Thilo Kriesten. Denise Müller stimmt dem zu: „Etwas längere Öffnungszeiten wären schön. Man könnte das ja wetterabhängig machen.“

Bei den Stadtwerken, die die Bäder in Velbert betreiben, sieht man für längere Öffnungszeiten jedoch weder Bedarf noch Kapazitäten. „Wir halten das Angebot für vertretbar. Längere Öffnungszeiten sind für uns nicht zu stemmen. Das ist auch ein Kostenfaktor. Zudem ist die Nachfrage auch nicht da“, sagt Norbert Noll, Betriebsleiter Bäder bei den Stadtwerken.

Bis 18.30 Uhr ist Einlass ins Freibad. Eine halbe Stunde später müssen die Gäste das Gelände dann verlassen. „An schönen, sonnigen, heißen Tagen wie in der vergangenen Woche haben wir auch schon mal etwas länger geöffnet, bis etwa halb acht. Aber das ist nicht der Regelfall“, sagt Noll. Ob man dann auch nach halb sieben noch hereinkommt, sei eine Einzelfallentscheidung.

Noll hat Verständnis für einige Schwimmer, die auch gerne später noch auf der 50-Meter-Bahn schwimmen würden. „Aber die Nachfrage ist gering, wir können das nicht leisten.“ Es sei auch überlegt worden, an einem Tag in der Woche länger zu öffnen. Doch auch dafür sei kein ausreichend großer Bedarf vorhanden. Der Bäderleiter verweist zudem auf das Parkbad in Velbert-Mitte, das viermal in der Woche bis 21.30 Uhr geöffnet hat.

Die Besucher des Freibads sind geteilter Meinung. Neben Berufstätigen wünschen sich vor allem Jugendliche mehr Zeit im Freibad. „Klar wäre das cool, solange es hell ist baden zu können“, sagt Schülerin Meike Schubert.

Viele Familien hingegen halten das nicht für nötig. „Für uns als Familie mit drei kleinen Kindern ist das vollkommen in Ordnung so, wie es ist“, sagt Jochen Mührs, der mit Frau und Nachwuchs aus Wuppertal gekommen ist, um den Tag im Panoramabad zu nutzen. Eine andere Mutter findet die Öffnungszeiten ebenfalls ausreichend. „Man kann ja früh morgens schon kommen. Und wenn für längere Öffnungszeiten kein Personal zum Überwachen da ist, wäre damit auch niemandem geholfen.“

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