Die Apotheke im Wandel der Zeit

Martina Bellers leitet seit 29 Jahren die Sonnen-Apotheke. Inzwischen hat sich einiges verändert.

Die Apotheke im Wandel der Zeit
Foto: Andreas Reiter

Neviges. Als die Sonnen-Apotheke 1957 ihre Pforten geöffnet hatte, fuhr noch eine Straßenbahn in Neviges. Damals war die heutige Apothekerin Martina Bellers natürlich noch nicht dabei, ihre spätere Schwiegermutter versorgte die Menschen mit Arzneimitteln. „Zu dieser Zeit hatte der Beruf noch ein tolles Image“, weiß Martina Bellers aus Erzählungen. Der Apotheker war der Ansprechpartner, kannte die Familiengeschichten der Kunden. In Zeiten des Internets hat sich dies aber etwas geändert. „Wir haben zum Glück viele Stammkunden“, bei denen es heute noch so ist“, sagt Martina Bellers, die die Sonnen-Apotheke seit 29 Jahren leitet. Man kennt sich eben im Ort.

Aber manche Laufkundschaft „überschüttet“ die Apothekerin mit Wissen, statt sich beraten zu lassen, sagt Martina Bellers nachdenklich. Dabei sei vor allem die individuelle Beratung wichtig, um den Patienten helfen zu können. „Nur weil irgendetwas im Internet steht, heißt das noch lange nicht, ob die Informationen stimmen oder sie richtig verstanden wurden“ warnt Martina Bellers, die sich auch zur Heilpraktikerin hat ausbilden lassen. Mit ihrem Studium plus Zusatzausbildung fühlt sie sich sehr gut aufgestellt: „Ich berate gerne, das ist ein wichtiger Teil meines Berufes.“

Als für ihr Branche gefährlich sieht Martina Bellers den Trend, dass vor allem junge Kunden dazu übergehen, aus Kostengründen Medikamente im Internet zu bestellen. Das sei eine Herausforderung für die Zukunft, ist sich die Apothekerin sicher.

Im Herzen

von Neviges

Immerhin, manches ist geblieben, manches mit den Jahren besser geworden. Die meisten Kunden kommen nach wie vor zwischen November und März, der Sommer ist in der Regel ruhiger. Die Medikamente sind wirkungsvoller geworden, mehr Menschen kann geholfen werden. Das zählt zum Plus der Gegenwart, genau wie die Stammkundschaft.

Die Sonnen-Apotheke ist die viel jüngere Schwester der Schwanen-Apotheke, die bereits 1865 eröffnet wurde. Seit gut 30 Jahren betreibt diese Thomas Bellers, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Neviges und Ehemann von Martina Bellers.

Mit Blick auf ihr Neviges aus Händlersicht wünscht sich Martina Bellers „mehr Geschäftsleute, die den Mut haben, neue Geschäfte aufzumachen, neue Ideen in den Ort einbringen“. Sie wünscht sich einen Blumenladen, eine Bäckerei und einen Drogeriemarkt. Für Ehemann Thomas Bellers ist ein Nahversorger das A und O, um wieder mehr Frequenz nach Neviges zu bekommen. „Wir sind dran“, versichert der Vorsitzende der Werbegemeinschaft. „Die Innenstadt hat Potenzial, das behutsam gehoben werden muss“, ist sich Thomas Bellers sicher.

Mittlerweile sieht er sich auch von den örtlichen Vertretern der Parteien sehr gut unterstützt, die sich des Themas Belebung der Innenstadt verstärkt angenommen hätten. Auch von Seiten der Vereine bekommt die Werbegemeinschaft nach Angaben von Thomas Bellers zunehmend Unterstützung. Das macht ihm Mut für die zukünftige Entwicklung in „seinem“ Neviges.

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