Velbert: Ehrenamtlich am Computer

Alfred Probst unterstützt Senioren bei der Arbeit am PC. Freiwilligenagentur und SKFM sind froh über Helfer wie ihn.

Velbert. Mit einem Beamer wirft Alfred Probst das Monitorbild seines Klapprechners auf die Wand des Besprechungsraumes. Der Tönisheider erläutert anhand eines Anti-Viren-Programms, wie man seinen Rechner wirksam vor Viren, Phishing - dem Abgreifen von Passwörtern zum Beispiel beim Internet-Banking - Trojanern und anderen Angriffen aus dem World Wide Web schützt.

Eine kleine Gruppe älterer Herren folgt aufmerksam den Ausführungen des Tönisheiders, der seit zwei Jahren im Stadtteilzentrum West des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) den Computerkurs "50 plus" leitet. Probst ist einer der über 300 Ehrenamtlichen, die die Freiwilligenagentur Velbert seit ihrer Gründung vor vier Jahren vermittelt hat.

Nachdem der SKFM bei einem Nachbarschaftstreffen vom Wunsch älterer Anwohner erfahren hatte, "etwas mit dem Computer" zu machen, hatte das Stadtteilzentrum über die Freiwilligenagentur Velbert einen ehrenamtlichen Helfer gesucht, der sein Computerwissen weitergeben wollte.

Etwa zur selben Zeit hatte Probst überlegt, wie er nach dem Ausstieg aus dem Beruf seine Zeit sinnvoll einsetzen könnte und die Agentur kontaktiert: "Nur zu Hause herumsitzen - das konnte es nicht sein", so der Diplom-Ingenieur, der zuletzt als Controller gearbeitet hatte. Da er sich gut mit dem PC auskennt und anderen das Thema Computer nahebringen wollte, nahm er das Angebot des SKFM an.

Seither trifft sich der 61-Jährige jeden Mittwoch für zwei Stunden mit einer Gruppe Computer-Interessierter zwischen Mitte 50 und fast 80 Jahren, um ihnen die Grundzüge des Windows-Betriebssystems zu erläutern, Tipps und Tricks für den Streifzug durch das Internet zu verraten, digitale Fotos zu bearbeiten oder einfach nur bei Problemen zu helfen, die die Anwender, die meist ihr eigenes Laptop mitbringen, mit Soft- oder Hardware haben. Für Probst war es das erste ehrenamtliche Engagement, aber es macht ihm sichtbar Freude.

"Unsere Ehrenamtlichen leisten wertvolle Arbeit. Ohne sie könnten wir Stadtteilarbeit gar nicht im dem Maße anbieten, wie wir sie jetzt leisten", betont Willfried Werner, einer der hauptamtlichen SKFM-Mitarbeiter am Kostenberg.

Hauptaufgabe des dortigen Zentrums, das Velberts Westen von Flandersbach bis zur Nevigeser Straße abdeckt, ist die Stadtteilarbeit unter anderem mit Jugendhilfe, Jugendgerichtshilfe, Hilfen zur Erziehung, aber auch Bildungs- und Sprachförderung für Kinder verbunden. Neben vier hauptamtlichen Mitarbeitern gibt es zurzeit fünf ehrenamtliche Kräfte, unter anderem im Bereich Sprachförderung für Kinder: "Gerade solche Angebote sind wichtig", so der Diplom-Sozialpädagoge. Was dort präventiv geleistet werde, müsse später nicht durch Sozialarbeit behoben werden.

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