Mehr Platz durch Wohncontainer

Stadt plant, an der Fliethe mobile Heime für Flüchtlinge aufzubauen.

Mehr Platz durch Wohncontainer
Foto: Simone Bahrmann

Im Gewerbegebiet Fliehte sollen weitere Asylunterkünfte entstehen. Das bestätigte auf Nachfrage Mike Flohr, bei der Stadt Leiter des Sozialamtes.

Dass jetzt in die Bemühungen um einen Ersatzort für die marode Asylbewerber- und Flüchtlingsunterkunft genutzte Adresse am Alten Rathaus Bewegung kommt, ist einem traurigen Umstand geschuldet: Die Zahl der Asylbewerber in NRW steigt deutlich an. Gründe dafür sind vor allem die Kriege in Syrien und im Irak. „Wir sind zurzeit dabei, etwas auf dem Gebiet Fliehte zu planen“, sagt Mike Flohr. „Und das, was wir planen, muss nun ein bisschen forciert werden.“

Ursprünglich waren er und sämtliche Mitstreiter davon ausgegangen, „irgendwann“ in diesem Jahr neue Unterkünfte anbieten zu können. Jetzt soll der Zeitplan deutlich gestrafft werden. „Ende des Monats steht der nächste Termin an.“

Dann setzen sich die Beteiligten des Planungsausschusses zusammen und schnüren das Paket für das Projekt „Asylbewerber- und Flüchtlingsunterkunft“ neu.

Klar ist: Für 50 bis 60 Menschen sollen die Unterkünfte geeignet sein. Ausgeschlossen ist ein Neubau. Derzeit im Gespräch sind mobile Wohneinheiten, landläufig auch als „Container“ bezeichnet. Die sind schnell aufgebaut — der Faktor Zeit spielt eine gravierende Rolle — und würden eines Tages, wenn kein Bedarf mehr besteht, wieder veräußert werden.

Im Moment bietet die Stadt in zwei Einrichtungen Platz für 114 Personen. Das sind 52 Plätze für alleinstehende Frauen und Familien an der Wilhelmstraße sowie 62 Plätze für Männer an der Straße In den Eschen. Derzeit sind 100 dieser 114 Plätze belegt. „Ein bisschen steuern“, so sagt Mike Flohr, lassen sich die von der Bezirksregierung Arnsberg vorgenommenen Zuweisungen im Einzelfall durchaus. „Es wird immer versucht, auf Einzelwünsche einzugehen.“ Allerdings scheitern viele Wünsche an der Realität. Beispielsweise, wenn Kapazitäten erschöpft sind.

Lange hat sich die Stadt intensiv um weitere Unterbringungsmöglichkeiten bemüht. Als Orte im Rennen waren ursprünglich etwas im Bahnhofsareal, ein Standort Ecke Düsseler Straße/Rotdornweg, besagte Erweiterungsfläche Friedhof an der Fliehte sowie der Sportplatz Schlupkothen.

Die Reihenfolge galt als Präferenz der Stadt. Die ersten drei Grundstücke nämlich befinden sich in ihrem Besitz, das Sportplatzareal hätte gepachtet werden müssen. Im November vergangenen Jahres waren dann lediglich zwei Standorte abschließend zu prüfen: Bahnhofsareal und die Erweiterungsfläche Friedhof. Auf SPD-Vorschlag sollte die Verwaltung ebenfalls das alte Bunker-Gebiet ins Auge fassen. Dass nun an der Fliehte etwas Neues innerhalb eines 1,5-Kilometer-Radius zentrumsnah entsteht, mag auch daran liegen, dass dort bereits vor Jahren Menschen in Sammelunterkünften untergebracht worden waren. Ursprünglich sprach die Verwaltung von dem „Charakter einer Auslagerung ins Gewerbegebiet“. Über Kosten für die neuen Unterkünfte ist noch nichts bekannt.

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