Stadt rollt Blumenteppich am Hauser Ring aus

Ein wahrer Hingucker ist die Blütenpracht am Hauser Ring. Und auch an anderen Orten blüht den Ratingern jede Menge.

Ratingen. „Das sieht ja fantastisch aus. Ein richtiger Farbenrausch.“ Hans-Peter Jurek ist völlig begeistert. Spontan hat er seinen Wagen mit Warnblinker am Straßenrand gestoppt und ist auf die Mittellinsel des Hauser Rings gelaufen. Dort fotografiert er das hunderte Meter lange knallgelbe Blütenband aus tausenden Narzissen, das sich zwischen den beiden Fahrbahnen erstreckt. „Dieses Blumenmeer vor der Kulisse der alten Wasserburg Haus zum Haus, das wäre ein Postkartenmotiv“, schwärmt Jurek.

Beim städtischen Grünflächenamt (Kommunale Dienste) gab es schon öfter Lob für diesen Hingucker. „Leider können wir das nicht überall machen, nur an bestimmten Stellen — als Willkommensgruß“, sagt Amtsleiter Manfred Fiene. Für den Blütenteppich am Hauser Ring haben die Stadtgärtner im Oktober säckeweise Narzissenzwiebeln gesetzt — insgesamt 25 000 Stück. Dank Großeinkauf halten sich die Kosten in Grenzen: „2500 Euro, also zehn Cent pro Zwiebel.“

Dass sie exakt ein halbes Jahr später in voller Blüte stehen, ist keine Hexerei. Fiene: „Wir sind da altmodisch und nehmen die ganz klassischen, gelben Narzissen.“ Tief genug müssten die Zwiebeln gesetzt werden, und ab und zu bräuchten sie auch mal Wasser und Dünger, damit sie kompakt wachsen. Die Blumen hätten es ja nicht gerade leicht wegen des Streusalzes im Winter und auch wegen des Fahrtwindes durch die Autos.

Wenn die heimischen Narzissen eher kümmerlich sprießen oder schlapp der Schwerkraft folgen, könnte es laut Fiene daran liegen, dass sie ihre Blütezeit im wahrsten Sinn des Wortes schon hinter sich haben. „Die heutigen Züchtungen zeigen nach sechs bis sieben Jahren deutliche Schwäche.“ Dann helfe meist nur noch, neue Zwiebeln zu setzen.

Für Lob und Bewunderung sorgen auch immer die Beete mit Wechselbepflanzungen an markanten Stellen im Stadtgebiet. Zurzeit erfreuen dort die Frühlingsblüher die Augen der Passanten und Autofahrer — etwa an der Kreuzung Mülheimer Straße. Ende Mai werden die Blumen „abgeräumt“, um Platz für die Sommerbepflanzung zu schaffen. Ende September folgt dann das Herbstarrangement. „Unsere Leute denken sich immer ’was Neues aus“, lobt Fiene. Die Stadtgärtner Guido Frohnhoff und Ursula Merlo seien noch „Gärtner alten Schlages“.

Sie kombinieren geschmackvoll Farben und Formen: Stauden, Halbstämmchen, Blumen. 3000 Euro lässt sich die Stadt dieses blühende Vergnügen kosten. Vor einigen Jahren hatten die Stadtgärtner 5000 Euro über Sponsoren mittel — etwa von einer Hamburger-Kette — zur Verfügung. Die Verträge seien allerdings ausgelaufen.

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