Hauser Kapelle steht nach der Sanierung vor Eröffnung

Kapelle soll in Zukunft in Wallfahrten und Prozessionen einbezogen werden.

Ratingen. Ein Ort zum Innehalten: Nach einem Jahr sind die Sanierungsarbeiten an der Hauser Kapelle abgeschlossen. Der Heimatverein Ratinger Jonges, der seit 1986 die Schirmherrschaft über das Gebäude inne hat, freut sich, das Denkmal im Rahmen der jährlichen ökumenischen Andacht am kommenden Samstag wiedereröffnen zu können.

„Wir wollen die Hauser Kapelle wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit holen“, sagt Guido Multhaupt, bei den Jonges zuständig für den Bereich Stadtbildpflege. Neben der traditionellen Andacht kann er sich vorstellen, dass das Denkmal auch in die Prozession von St. Peter und Paul oder im Rahmen von Wallfahrten einbezogen wird. „Auch in Stadtführungen wird es eingebunden“, sagt Multhaupt. Und es ist natürlich ein Ort zum Verweilen und historisches Gebäude.

Die Kapelle ist ein aus dem 17. Jahrhundert stammender Barockbau mit Glockentürmchen. Sie ist eine Station der sogenannten sieben Fußfälle — der mittelalterliche Bittgang rund um die Innenstadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt und danach nur notdürftig repariert. In den 1980er-Jahren ließen es die Jonges mit Hilfe von Spenden ein erstes Mal sanieren. Nun musste das Gebäude erneut aufgebessert werden, auch, weil viel Feuchtigkeit eindrang.

„Unter anderem wurden in der Kapelle neue Fußplatten verlegt. Das Dach wurde repariert. Es wurde neu gestrichen“, erklärt Multhaupt. Die Fensteröffnungen, vorher nur mit Gittern versehen, erhielten Glas und innen Fensterklappen. „Die sind dem historischen Muster nachempfunden. Das war Auflage der Unteren Denkmalbehörde“, sagt Multhaupt. Auch die Außenanlage mit zwei Bänken wurde erneuert. Die Kosten in Höhe von etwa 53 000 Euro wurden hauptsächlich durch Spenden finanziert: von der Stadt, der Stiftung-NRW, der Gräflichen Familie von Spee, Eigentümer der Kapelle, sowie der Sparkasse. Einen Teil trug der Verein selbst bei.

Restauriert wurde auch der barocke Altar. Er hatte früher in der Pfarrkirche St. Peter und Paul gestanden und befindet sich etwa seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Kapelle. Nun war er von Holzwürmern befallen und drohte einzustürzen.

Der Altar ist der Heiligen Barbara gewidmet. „Die vormals bunte Figur ist nun wieder der barocken Zeit nachempfunden in Weiß und Gold“, sagt Multhaupt. Außerdem wurde das Bild oben am Altar restauriert. „Schmutzpartikel wurden entfernt. Dadurch ist nun zu erkennen, dass nicht Maria, sondern Josef mit dem Jesuskind zu sehen ist. Das ist eine echte Besonderheit“, sagt Multhaupt.

Abgerundet wird das Erscheinungsbild im Inneren der Kapelle von zwölf Bildern des Düsseldorfer Künstlers Bert Gerresheim. Diese zeigen den Kreuzweg von Jesus.

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